Schlagwort: Hacker

Benzingetrieben

Ich nehme häufig(er) an Online-Umfragen teil, bin sogar schon sehr viele Jahre bei den verschiedensten Panels registriert. Mit den dabei gesammelten Punkten, die ich vorzugsweise in Gutscheine für das inzwischen grösste Online-Kaufhaus umsetze, habe ich mir schon manches – äh, überflüssige – Gadget zugelegt. Einfach, weil ich es kann ein Spielkind bin. *hüstel*
Okay, lassen wir das.
Was ich eigentlich sagen wollte: früher waren diese Umfragen nicht so von Misstrauen geprägt, wie heute. Man hat seine persönlichen Angaben gemacht, Produkte anhand von Beschreibungen und Fotos oder Videos bewertet und dafür Punkte gesammelt.
Früher gab es offensichtlich auch nicht soviele Betrüger, die sich überall reindrängeln, um es kaputt zu machen. Die digitale Zerstörungswut bohrt ungebremst in alle auffindbaren Lücken und sprengt, was sprengbar ist.
Die Auswirkungen auf reale Menschen treiben manchmal schon absurde Blüten. Um mich als Nicht-Bot zu entlarven, muss ich inzwischen auch bei vielen Umfragen erst Strassenschildchen oder Fahrzeuge erkennen, um anschliessend die blödsinnigsten Antworten auf noch blödsinnigere Fragen zu geben, bevor ich zu den „echten“ Fragen komme.
Mein Highlight heute war – nach dem Bildererkennungsmarathon, ich glaube, ich musste 10 Bilderpuzzle in Folge abklicken – die Frage, ob ich eine benzingetriebene Zahnbürste besitze …

Vielleicht gibt es das ja wirklich, die Fantasie mancher Erfinder sollte nicht unterschätzt werden.

In mir steigt gerade die Vision einer Zahnbürste mit Seilzugstart auf: mit der linken Hand Zahnbürstenkörper festhalten, gleichzeitig mit dem Daumen auf den Startknopf drücken und mit der rechten Hand an einem winzigen Seilzug (könnte vielleicht Zahnseide sein, das würde dann auch gleich den doppelten Zweck erfüllen) ziehen, um eine knatternd vibrierende, Rauch ausstossende, laut röhrende Zahnbürstenrotation in Gang zu setzen. Das hätte was. Von Steampunk.
Hach, mein nächstes Modellierprojekt in Blender ist glaube ich gerade geboren worden …

Ich bin (k)ein Roboter

Angesichts der überall aufploppenden Abfrage, in der per Klick bestätigt werden muss, man wäre kein Roboter, um die Seite betreten zu dürfen – Hacker sei’s wieder einmal gedankt für den Unfug – frage ich mich schon, welchen Sinn das hat.
Weil, jeder Depp kann da den Haken setzen, sogar ein Bot.

Viel besser wäre es doch, die Besucher einer Seite noch ein bisschen mehr in die Pflicht zu nehmen. Nein, nicht Captchas, in denen man minutenlang Autos oder Verkehrszeichen zählen muss, Rechenaufgaben lösen oder sinnlose Zeichenfolgen abtippen – das wird auch bald jede KI im Schlaf beherrschen.

Ich denke da an „richtige“ Aufgaben wie z.B. ein mehrseitiges Quiz, in dem das Allgemeinwissen abgefragt wird, inklusive Scherzfragen – sowas kann auch in absehbarer Zukunft kein KI-Monster.
Oder man muss eine Interpretation eines Bildes und/oder Textes schreiben, das anschliessend von einer unabhängigen Jury bewertet wird.
Oder man schreibt ein paar Zeilen Code, der sogar automatisch auf Plausibilität und Durchführbarkeit getestet werden kann.

Die Möglichkeiten sind doch unbegrenzt (genauso wie die Intelligenz oder Dummheit).

Man könnte das ganze sogar themenbezogen aufziehen, auf reinen Textwüsten, sprich Buchshops, muss man nach Diktat einen Probetext schreiben/einreichen, um seine Schreib- und Lesekompetenz zu beweisen, bevor man ein Buch kaufen darf.
Auf Bildportalen muss man erst ein Kunstwerk hinterlassen, bevor man sein so erwiesenermassen geschultes Auge auf die Werke anderer werfen darf.

So könnten wir endlich sinnvolle Zeit im Internet verschwenden, bauen unser Selbstbewusstsein quasi nebenbei auf („Du, ich durfte heute nach dem virtuellen Einschlagen von Nägeln mit höchstens 3 Mausklicks tatsächlich bei *setze hier den Heimwerkermarkt deiner Wahl ein* ein Brett online kaufen!“) und geben der virtuellen Gemeinschaft bei jedem Besuch irgendwas zurück. Und sei es nur ein „Ihr habt sie doch nicht alle!“

Benachrichtigungen übers einloggen

Erst Twitter, dann Tumblr, jetzt auch noch Pinterest – bei jedem Login bekomme ich eine E-Mail über eben diesen Login.
Für WordPress gibt es Plugins, die über fehlgeschlagene Logins informieren (wir setzen das nur fürs Blog der webgrrls ein, und das sind täglich dutzende Versuche …).

Ich hätte gerne ein Plugin, das demjenigen, der vor dem Rechner sitzt, für jeden Hackversuch eine Ohrfeige verteilt. Da könnte ruhig die Hand aus dem Monitor klatschen. :ninja:
Nee, im Ernst, man müsste doch irgendwie mal zurückschlagen können, also natürlich nur bildlich gesehen, ich bin gegen Gewalt, den verursachenden Rechner lahmlegen, bis er gesäubert ist, oder so ähnlich.