Ich bin (k)ein Roboter

Angesichts der überall aufploppenden Abfrage, in der per Klick bestätigt werden muss, man wäre kein Roboter, um die Seite betreten zu dürfen – Hacker sei’s wieder einmal gedankt für den Unfug – frage ich mich schon, welchen Sinn das hat.
Weil, jeder Depp kann da den Haken setzen, sogar ein Bot.

Viel besser wäre es doch, die Besucher einer Seite noch ein bisschen mehr in die Pflicht zu nehmen. Nein, nicht Captchas, in denen man minutenlang Autos oder Verkehrszeichen zählen muss, Rechenaufgaben lösen oder sinnlose Zeichenfolgen abtippen – das wird auch bald jede KI im Schlaf beherrschen.

Ich denke da an „richtige“ Aufgaben wie z.B. ein mehrseitiges Quiz, in dem das Allgemeinwissen abgefragt wird, inklusive Scherzfragen – sowas kann auch in absehbarer Zukunft kein KI-Monster.
Oder man muss eine Interpretation eines Bildes und/oder Textes schreiben, das anschliessend von einer unabhängigen Jury bewertet wird.
Oder man schreibt ein paar Zeilen Code, der sogar automatisch auf Plausibilität und Durchführbarkeit getestet werden kann.

Die Möglichkeiten sind doch unbegrenzt (genauso wie die Intelligenz oder Dummheit).

Man könnte das ganze sogar themenbezogen aufziehen, auf reinen Textwüsten, sprich Buchshops, muss man nach Diktat einen Probetext schreiben/einreichen, um seine Schreib- und Lesekompetenz zu beweisen, bevor man ein Buch kaufen darf.
Auf Bildportalen muss man erst ein Kunstwerk hinterlassen, bevor man sein so erwiesenermassen geschultes Auge auf die Werke anderer werfen darf.

So könnten wir endlich sinnvolle Zeit im Internet verschwenden, bauen unser Selbstbewusstsein quasi nebenbei auf („Du, ich durfte heute nach dem virtuellen Einschlagen von Nägeln mit höchstens 3 Mausklicks tatsächlich bei *setze hier den Heimwerkermarkt deiner Wahl ein* ein Brett online kaufen!“) und geben der virtuellen Gemeinschaft bei jedem Besuch irgendwas zurück. Und sei es nur ein „Ihr habt sie doch nicht alle!“