Monat: April 2020

Maskiert

Da die komplette Restfamilie zur Risikogruppe gehört – inklusive mir – sitzen alle seit Wochen in freiwilliger Quarantäne – exklusive mir.

Alle nicht notwendigen Termine sind abgesagt bzw. in den Juni verschoben, nächste Woche jedoch ist umstecken der Räder an den Autos vereinbart. Solche Termine macht man üblicherweise Wochen im voraus, weil sich naturgemäss alles in diesem Zeitraum knubbelt und es mitunter vorkommen kann, dass man die Winterbereifung bis in den Hochsommer hinein plattfahren muss.
Da wir zwei Autos im Haushalt haben, hatte ich die Termine vorausschauend knapp nacheinander gelegt. Das war Anfang des Jahres noch eine gute Idee. Jetzt nicht mehr so.
Jetzt muss ich nämlich nächste Woche erst das eine Auto zum Reifenwechsel karren, dann zurück nach Haus eiern (ein Weg übrigens knapp 20 km), um das zweite Auto zu holen.

Abgesehen vom zeitlichen Stress haben wir immer noch keine Masken, die sind zwar bestellt, sollen aber voraussichtlich erst Anfang Mai eintreffen.
Der Urbandoo Schal, auf den ich mich kapriziert hatte, muss ebenfalls erst noch fabriziert werden, Lieferzeit war irgendwas mit 30-40 Tagen.
Dann flatterte heute ein Flyer ins Briefkästchen, ein örtlicher Sanitätshandel hatte Masken im Angebot. Da rief ich natürlich sofort an, ob man sie auch abholen könnte, aber diese kommen ebenfalls erst im Laufe der nächsten Woche „nichts genaues weiss man nicht“ an.

Eventuell sehe ich mich gezwungen, am Wochenende selbst ein bis zwei Masken zu nähen, ogottogottogott.
Schwarzen Stoff hätte ich jedenfalls noch. 😉
Wobei diese Behelfsmasken sowieso rein kosmetischer Natur sind, und wirklich nur ein Behelf, damit man zumindest rechtlich gesehen auch weiter einkaufen und arbeiten gehen kann.

Mit dem dringend notwendigen Friseurbesuch warten wir auf jeden Fall, bis die bestellten Masken mit austauschbarem Filter eingetroffen sind.
Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, welche Frisur dabei herauskommen mag, wenn um die Verschnürung der Maske drumherum geschnitten werden muss.
Abgesehen davon ist es nun Pflicht, sich die Haare waschen zu lassen, bevor sie von einer Friseurin mit Schere berührt werden dürfen. Wie das mit Maske gehen soll?

Mundschutz verführt

Ab nächsten Montag soll auch bei uns in Niedersachsen eine landesweite Verpflichtung zum tragen von Mundschutz im ÖPNV und Geschäften etc. bestehen.
Wer bis dahin noch nichts vernünftiges hat, darf sich auch einen Schal umhängen.
Ich pruste derweil und werde den bösen Blick verfeinern, der meine Mitmenschen zu ausreichendem Abstand anhalten soll.
Meiner Erfahrung nach hält sich kein Schwein (womit ich durchaus die männlichen Exemplare hervorheben möchte) mehr an irgendwelche Abstandsregeln, wenn es sich dank Mundschutz in trügerischer Sicherheit wiegt.
Erst heute morgen beim einkaufen erlebt: da drückt sich der junge Mann kackfrech mit wenigen Zentimetern Abstand im Gang an mir vorbei, obwohl es zwei Schritte weiter einen anderen Gang zum ausweichen gegeben hätte. Aber er hatte ja einen Mundschutz.
Drauf gesch…sen, um es mal deutlich zu formulieren.

Virtuelle Hauptversammlung

Seit einigen Jahren, Chef sei Dank, besitze ich einige Aktien, und habe bei der Handelei damit schon fast alles erlebt, was es zu erleben gibt:
– Fehlkäufe, also Aktien, die nun knapp an der Wertlosigkeit im Portfolio vor sich hindümpeln;
– Insolvenz, hier ein Unternehmen aus der Modebranche, dessen Insolvenz mir eine Wertlosausbuchung aus dem Depot beschert hat;
– Überflieger, die sogar derzeit ein Plus von fast 100 % einbrachten;
– „normales“ Auf und Ab der Aktien;
– irgendwie „azyklisches“ Auf und Ab von Aktien;
– Aktien, die nicht so richtig aus dem Quark kommen;
– Umwandlung von Inhaber- zu Vorzugsaktien (oder war es umgekehrt?);
– Rückzug eines Unternehmens;
etc. pp.

Was ich aber noch nie gemacht habe, ist, an einer Hauptversammlung teilzunehmen.
Dank Corona tat sich nun aber eine Möglichkeit auf, ein Unternehmen hält nämlich seine nächste HV virtuell ab, und so sicherte ich mir gerade eine Eintrittskarte.
Über welchen Weg bzw. welches Tool ich teilnehmen kann, erfahre ich hoffentlich noch.
Und dann kann ich diesen Punkt auch abhaken. 😉

Ach ja, mein Portfolio ist natürlich zwischendurch auch in der Gesamtheit ins Minus gerutscht, hat sich erstaunlicherweise aber schon wieder einigermassen erholt, wenn auch noch nicht bis zu dem Vor-Corona-Niveau.
Meine Risikobewertung scheint momentan trotzdem an „D“ festgetackert zu sein, wo vorher immer so ein „B“ oder „C“ drin war.
Die schlechteste Bewertung ist übrigens „E“, schlimmer geht’s dann nicht.

Die Befreiung der Fusssohle

Was so ein paar wenige Millimeter doch ausmachen können. Also, nicht, was ihr wieder denkt, es handelt sich um eine isolierende Einlage, die ich just aus dem Stiefel gepult habe.
Die Schuhe hatte ich wer weiss wie lange nicht mehr getragen, neulich im Schrank entdeckt, als ich die Sommer- von der Wintergarderobe trennte (ein anderes Drama …), und sie, weil sie längeren Schaftes sind, zu der irgendwie kürzer gewordenen Jeans angezogen, um die Lücke zwischen Socke und Hosen zu schliessen, quasi als Spuckschutz fürs Bein.
Wobei, Spuckschutz darf man ja nicht mal mehr sagen, glaubte man einer dubiosen österreichischen Unternehmung, die sich den Begriff passend zur Coronazeit markenrechtlich schützen liess, um damit ihr eigenes „Geschäftsmodell“, sprich Abmahnung, zu etablieren, aber auch das ist ein ganz anderes Drama.
Nun ja, jahreszeitlich angemessen stieg ich mit wärmeren, dickeren Socken ins Schuhwerk. Und fühlte mich beengt. Ich schob es erst einmal auf die zu Coronazeiten ebenfalls übliche Gewichtszunahme.
Bis eben der Fuss leichte Betäubungsgefühle absonderte. Ich musste ihn einfach ausziehen. Dabei erfühlte ich auch die Einlage, die ich offensichtlich vergessen hatte.
Diese kurzerhand entfernt, konnte ich wieder entspannt und mit ausreichend Bewegungsfreiheit in die Stiefel steigen.

Parteienpunkten

Manches mal möchte ich die Journalisten ja echt fragen, was sie eigentlich morgens frühstücken, wenn sie mit Schlagzeilen wie „In Zeiten von Corona können Partei A, B und E nicht punkten“ um die Ecke kommen.
Geht es in der Politik also, zumindest der Überschrift nach, darum, dass Parteien in einem Wettbewerb um die Gunst des Volkes stehen?
Und gar nicht mehr um Bürger, Gesellschaft und Co.?

No comment

Heute scheine ich ein bisschen dünnhäutig.
Nachdem mir ein Youtube-Kommentator die Meinung reindrücken musste, dass eins meiner Videos ja nicht so lehrreich sei, wie er sich das vorgestellt hatte, obwohl mit keinem Wort von mir erwähnt ward, dass es sich um ein Tutorial o.ä. drehen könnte, habe ich spontan beschlossen, für alle meine Videos die Kommentare zu deaktivieren und dies auch zukünftig zu unterbinden.
Besonders bei meinen Musikvideos oder den Timelapse-Videos habe ich so gar keinen Bock auf die wenn auch nur gelegentliche „Abwertung“ von irgendwelchen Leuten, deren komische Anspruchshaltung nicht befriedigt wurde.

Blechkuchen

Die Restfamilie hat sich einen Zuckerkuchen gewünscht. Normales Weizenmehl war inzwischen verbraucht, bis auf einen kleinen Rest, in allen Geschäften, in denen ich zuletzt einkaufen war, befand sich im Mehl- und Zuckerfach gähnende Leere, also musste ich mit dem GsD noch vorhandenen Vollkornmehl und der ebenfalls vorrätigen Trockenhefe etwas improvisieren.
Dank dreier Gehzeiten à 30 Minuten ist der Teig letztendlich doch noch hochgegangen und hat ein einigermassen geniessbares Ergebnis hervorgebracht:

Blechkuchen

Zwei Drittel des Backbleches hatte ich mit Butter und Zucker bestreut, wie von den Herren geüwnscht, ein Drittel für mich mit schlichtem Schmand bestrichen. Das gute an Hefeteig ist ja, dass er mit so wenig Zucker auskommt, 50 g auf ein ganzes Blech, das kann man mal essen. 😉

Samstag war ich gaaaaanz früh im nächsten Städtchen einkaufen – leider dachten auch viele andere, das wäre eine gute Idee, um den Massen zu entgehen – und in diesem Geschäft fand sich tatsächlich noch (oder wieder) jede Menge Mehl, so dass dem nächsten Backvorgang nichts entgegen stehen sollte.

Abholservice

In Zeiten des „anstrengenden“ einkaufens, sofern man das Abstandsgebot einhalten möchte, bieten immer mehr Geschäfte einen Lieferservice an, immer mehr auch einen Abholservice.
Da ich für das Wochenende frische Sachen haben wollte, also Obst und Gemüse, habe ich diese Woche beschlossen, den Abholservice, den erfreulicherweise auch unser örtlicher Rewe anbietet, auszuprobieren.
Das Prinzip ist einfach: man bestellt online, bestimmt einen Abholtermin aus den zur Wahl stehenden, fährt zum Markt, meldet sich an der entsprechenden Stelle, bekommt die Ware, zahlt, fährt nach Hause.
So wollte ich es heute morgen auch halten. Bestellt hatte ich am Donnerstag, die Bestellung am Freitag sogar noch geändert, weil Wünsche dazu kamen. Heute morgen kam eine E-Mail, mit der ich über nicht verfügbare Ware und Ersatzartikel informiert wurde.
Mehl war z.B. nicht vorhanden, statt 4 Packungen Milch bekam ich nur eine einzige, die eine Sorte Bio-Eier wurde durch eine andere ersetzt, alles andere war vorhanden.
Und es ging wirklich schnell, ich fuhr auf den Parkplatz, holte einen Einkaufswagen, ging zur glücklicherweise leeren Ausgabestelle, erhielt die Ware, packte sie um, bezahlte, lud alles ins Auto und konnte wieder fahren. Alles in allem hat es vielleicht 5 Minuten gedauert, während man sich zu Hauf im Laden tummelte und an der Kasse Schlange stand.
Mein Fazit ist also durchaus positiv, weil es so entspannt ablief.

Ein paar Kleinigkeiten könnte man trotzdem verbessern:
– Das Sortiment könnte den tatsächlichen Gegebenheiten angepasst werden, viele Sachen aus dem eher haltbaren Foodbereich stehen online gar nicht zur Auswahl.
Auch Brot, Brötchen, Kuchen aus dem Backshop sucht man online vergeblich.
Dafür ist das Angebot an Obst und Gemüse fast 1 zu 1 abgebildet, und darauf kam es mir diesmal eher an, zumal die Qualität sehr gut war. Allerdings wäre es schön, wenn gerade in diesem Bereich auch das regionale Angebot vertreten gewesen wäre.
– Dass man die Transportboxen gar nicht mitnehmen kann, obwohl diese Möglichkeit, mit Pfand natürlich, online angepriesen wird, sollte irgendwie in den Bestellvorgang eingearbeitet werden. Glücklicherweise hatte ich schon einen Einkaufswagen geholt, sonst hätte ich wieder rausgehen und dies nachholen müssen. Das umpacken von Transportbox in den Einkaufswagen, zumal im beengten Kassenbereich am Samstag, kann nämlich etwas umständlich werden.
– Dass man bei derzeit beliebten Lebensmitteln nur eine begrenzte Menge ordern kann, dafür habe ich Verständnis. Aber dass man uns lediglich einen einzigen Liter Milch gegönnt hat, finde ich zu rigoros. Man kann sich beim Bestellvorgang nicht einmal als z.B. Familie outen, die vielleicht doch etwas mehr als einen Liter Milch am Wochenende verbraucht. Wäre ich ins Geschäft gegangen und hätte mir vier Packungen gekauft, wie vorgesehen, hätte mich an der Kasse auch niemand aufgefordert, drei wieder zurückzubringen.

Trotzdem: für Obst und Gemüse sehe ich das als gute Möglichkeit, dem samstäglichen Einkaufswahnsinn zu entgehen.

Arztbesuch

Heute hatte ich eine routinemässige Untersuchung beim Hausarzt, Blut abgeben (nur das kleine Blutbild, die Krankenkasse haut einem inzwischen online und direkt beim Auftrag auf die Finger, falls Frau Hausärztin aus Versehen einen Blutwert beauftragen will, der grad nicht freigegeben ist), EKG, alles bestens, abhorchen, alles bestens, Reflexe, alles bestens, Hautscreening, alles bes…, ähm, leider nicht, ich soll mindestens einen Leberfleck entfernen lassen.
Weil es gerade schwierig ist, Termine zu bekommen, und auch Fachärzte Kurzarbeit beantragt haben, war meine Hausärztin so freundlich, einen baldigen Termin per Fax zu erbitten, ich versuche nämlich seit Wochen vergeblich, die Hautarztpraxis telefonisch zu erreichen. Nun bin ich gespannt, ob ich zurückgerufen werde.
Ach ja, eine Impfung habe ich noch bekommen, Tetanus und Co. waren wieder fällig.
Und obwohl heute alles ohne Wartezeiten ging, man sollte ja möglichst Abstand zu anderen Patienten haben können und wurde daher per „ist jemand im Wartezimmer?“ „ist das EKG / die 12 frei?“ kontaktlos durch die Untersuchung geschleust, war ich doch genauso lange in der Praxis, wie sonst auch.

Was mich tatsächlich ein bisschen wunderte, war, dass meine Untersuchung seitens der Ärztin nicht verschoben wurde. Aber sie sagte, sie machte im Rahmen ihrer Möglichkeiten alles, wie bisher, nur, wer Symptome hat, darf halt nicht in die Praxis, sondern muss sich erst testen lassen.
Von den Ärzten des Stiefvaters bin ich anderes gewöhnt, alle haben die Termine entweder komplett abgesagt, oder auf viele Monate später verschoben. Einzig der Termin beim Kardiologen findet wohl statt, dieser wurde zwar bisher dreimal auf einen anderen Tag gelegt, aber (noch nicht?) komplett abgesagt.

Nicht einfach so nachbestellen

Ich nehme schon seit Jahren gewisse Nahrungsergänzungsmittel, z.B. Magnesium, Vitamin B12, Vitamin D, MSM, und so Sachen für die Gelenke, die man dank der „modernen“ Nahrungsproduktion kaum noch in ausreichendem Mass über die Ernährung bekommt.
Meist habe ich mich auf ein Produkt eingeschossen und bestelle dies einfach immer wieder nach.

Nun habe ich für eine Nachbestellung ausnahmsweise meine Bestellhistorie bemüht, und in dieser komprimierten Form fiel es mir direkt auf, dass man dieses bestellen ohne nachzudenken nicht machen sollte:

Seit 2 Jahren nehme ich L-Lysin, empfohlene Tagesdosis 2000 mg, in der ersten Bestellung hatte ich eine Charge mit 200 Tabletten à 1000 mg für 11,90 € bekommen, die zweite Bestellung ca. ein halbes Jahr später kostete schon 14,90 €.
Wiederum ein halbes Jahr später kostete das Produkt 17,90 €.
Man könnte ja jetzt erwarten, dass die nächste Bestellung 20,90 € kostet, das wäre aber zu einfach.
Diese Bestellung war eine Kombination aus Reduktion der Packungsgrösse (von 200 auf 90 Tabletten) und der Dosierung (von 1000 mg auf 465 mg), bei einem Preis von 18,90 €, gleicher Anbieter übrigens. Ich könnte jetzt den prozentualen Sprung im Preis unter Verarschung des Verbrauchers ausrechnen, aber dazu habe ich keine Lust.

Ich hatte viel mehr Lust, mir einen anderen Anbieter zu suchen. 😉

Wobei mir wieder einmal auffiel, dass wirklich jeder Shop sein Produkt aus diesem Bereich grundsätzlich mit „hochdosiert“ anpreist, egal, wieviel da nun drin ist. Wer sich nicht auskennt, sollte sich also vorher schlau machen, was denn eine empfohlene Tagesdosierung ist, und nur danach beurteilen, alles andere ist Marketinggewäsch.

Ich habe mir jetzt jedenfalls 1000 Tabletten à 1000 mg für 29,90 € bestellt, damit komme ich erstmal eine Weile aus.