Einkaufen in Zeiten von Corona

Heute morgen auf dem Weg zur Arbeit: die Strassen waren recht leer, nur hie und da sah ich vereinzelt Fussgänger und Radfahrer.
Das änderte sich, als ich wie gewöhnlich an einem Montag morgen vor Arbeitsantritt noch kurz beim Discounter vorbeischauen wollte, um meine Wochenration fürs Büro einzukaufen.
Der Parkplatz war gut besucht, der Laden war noch besser besucht. Eine Möglichkeit, das Kontakverbot umzusetzen, gab es nicht, denn es achtete niemand darauf, wieviel Leute sich dort aufhielten.
Die Gänge waren wie immer mit Paletten verstopft, meist nur eine schmale Gasse für eine Person, daran vorbeizukommen.
Es gab einfach keine Möglichkeit, den geforderten Abstand zu halten, und den meisten war es wohl egal, hauptsache, sie bekamen ihr Toilettenpapier. Das war, trotz ständiger Aufrufe, niemand müsse hamsterkaufen, immer noch bzw. schon wieder ausverkauft. Ebenso die Milch, ein Karton mit Vollmilch stand noch dort, und obwohl ich die Milch nicht vertrage, nahm ich mir verschämt einen Liter.
Kekse gab es dafür noch in rauen Mengen. Statt mit gesunder Ernährung füllte ich also den Einkaufswagen mit Gebäck. Und einem Alibikörbchen Himbeeren.
Abstand an der Kasse einhalten war trotz Aufklebern kaum möglich, mir sass ein älterer, grimmig aussehender Herr im Nacken, den ich quasi auf Abstand zurückstarren musste. Und mit Hilfe des Einkaufswagens. Der ist jetzt vorgeschrieben. Letzte Woche hiess es noch, man sollte den Einkaufswagen als Kontaminationsquelle lieber nicht nutzen, heute heisst es, unbedingt Einkaufswagen nutzen, um diesen als „natürlichen“ Abstandshalter einsetzen zu können.
Und hier noch ein praktischer Tipp am Rande: geht zuerst zum Brötchenregal und benutzt die dort aushängenden Einmalhandschuhe für den Einkauf.