Wenn sich Krankheit auf Krankheit stapelt

Am Dienstag habe ich den Stiefvater zum wiederholten Mal ins Krankenhaus gefahren.
Ich kam mittags nach Hause und fragte erstmal, wie es ihm geht, er lag wie so oft in den letzten Tagen schlafend im Fernsehsessel.
Als ich erfuhr, dass er Blut im Stuhl bemerkt hatte, fiel es mir auch wie Schuppen aus den Augen: was er einen Tag zuvor als Kekskrümel ansah, die er angeblich nachts beim schnökern in den falschen Hals bekam und aushusten musste, das war dann wohl auch eher was mit Blut.
Also habe ich ein paar Sachen gepackt, und wie immer was vergessen, und ihn in sein Leib- und Magenkrankenhaus gebracht, wo er auch in der Onkologie behandelt wird.

Gestern bekam er eine Magenspiegelung, vorhin konnte ich kurz mit dem Arzt sprechen.
Gottseidank war nicht der Magenkrebs schuld an der Blutung, sondern Aussackungen, die dank der Einnahme von 2 Blutverdünnern nicht aufgehört haben, zu bluten. Die wurden gestern gleich mal verödet, das Eliquis abgesetzt und da auch ein Vitamin B12 Mangel herrschte, wird er damit aufgepäppelt.

Montag gibt es eine weitere Magenspiegelung und wenn alles gut läuft, kommt der Patient am Dienstag nach Hause.

Wo er sich aber nur einen Tag erholen kann, denn am Donnerstag steht die Voruntersuchung für die Herzklappen-OP an.

Die Krankheiten stapeln sich langsam und Medikamente, die gegen die eine helfen, schaden bei der anderen. Wirklich kompliziert.

Ich hoffe sehr, dass wir ihn wieder einigermassen auf die Beine bekommen, sich dauernd schlapp zu fühlen, gleichzeitig todmüde, aber nicht schlafen zu können, Nervenschmerzen zu haben, kaum Geschmack mehr zu haben, aber wegen der Krankheiten nicht zu viel Salz, nicht zu viel Obst, nicht zu viel davon oder hiervon essen zu dürfen, sich wegen der einen Sache nicht zu doll bewegen zu dürfen, aber trotzdem bewegen müssen, das wird langsam echt viel.