Schlagwort: Bank

Kein Anruf

Für heute hatte ich ein Beratungsgespräch mit der Bank gebucht, die mir unberechtigt Gebühren abgebucht hat. Mit den diversen Hotlines und Chats kam ich ja nicht weiter, habe nur sehr viel Zeit in der Warteschleife verplempert.
Das Zeitfenster für den Anruf läuft noch 10 Minuten, ehrlich gesagt rechne ich nicht mehr damit, dass sich hier noch einer meldet.
Servicewüste Deutschland zeigt sich heute überdeutlich. Und es nervt mich.

Ich habe mal wieder den Chat bemüht, und während die Dame noch Nachforschungen betrieb, so ca. 15 Minuten nach dem Zeitfenster, rief tatsächlich noch jemand an. Die mein Problem – Gebühren, die laut Sonderkonditionen gar nicht gebucht werden dürfen – aber auch nicht lösen konnte. Das Problem geht nämlich morgen in die Beratung mit den Kollegen und entweder bekomme ich ein neues Verrechnungskonto, oder das jetzige wird irgendwie umgestellt.
Ich bin gespannt.

Hotlines aus der Hölle

Ich hänge mal wieder in einer musikplärrenden Warteschleife bei der Bank meines, äh, Vertrauens.

Das erste Mal hatte ich relativ schnell einen Mitarbeiter dran, dem ich mein Anliegen schilderte, der sich schlau machen wollte, mich minutenlang in der Warteschleife schmoren liess und dann – einfach nichts. Stille.

Ich legte auf und probierte es über den hauseigenen Chat. Eine Mitarbeiterin erreicht man erst, nachdem man den Bot mit allerlei Blödsinn gefüttert hat. Im Chat wurde ich nach kurzer Zeit rausgeworfen und ausgeloggt.
Wenigstens ohne Musik.

Ich loggte mich neu ein, recherchierte noch nach Dokumenten. Fehler, Service nicht verfügbar, Fehler, Fehler, Fehler. Ein Hoch auf die Technik der Bank.

Also zum zweiten Mal Chat gestartet, diesmal blieb ich drin und die erste Frage wurde beantwortet. Für die Antwort auf die zweite Frage sollte ich – hurra! – anrufen, das könnte die Dame nicht bearbeiten.

Jetzt hänge ich zum zweiten Mal am Telefon, 15 Minuten inzwischen. Einmal hat es zwischendrin geklingelt, dann war wieder Stille. Ich rief ein paar Hallo und ein Kruzifix in den Apparat, worauf ich wieder in die Warteschleife geschickt wurde.

Irgendwann war doch jemand in der Leitung, den ich verstand, der mich verstand, der bestätigte, das was nicht stimmt, der aber nicht weiterhelfen konnte, mich stattdessen zu einer Beraterin weiterleiten wollte. Ich hänge wieder in der Warteschleife, und zwar geschlagene 45 Minuten …

Zwischendrin war ich soweit, dass ich einen Beratungstermin vereinbaren wollte, aber auch das klappt nicht, da ich nicht das richtige Thema habe, und selbst ein telefonischer Termin erst in 2 Wochen stattfinden könnte.

In einer Filiale kann man übrigens nicht direkt anrufen, diese Nummern werden im Tresor verwahrt. Es geht nur über die zentrale Rufnummer, bei der ich jetzt fast 50 Minuten in der Warteschleife hänge.

Ich bin genervt!

Kautionskonten

Lange nicht mehr über Mietkautionskonten lamentiert:
Früher ist man mit dem Geld zur Spasskasse gegangen, hat ein Sparbuch auf den Vermieter angelegt, den Namen der Mietpartei eingetragen, jährlich Zinsen kassiert, nach Jahrzehnten das Konto aufgelöst, die Kaution gut verzinst zurückgegeben und gut war’s.

Inzwischen ist das Sparbuch sowas von aus der Mode gekommen, die meisten Banken sind nicht einmal mehr bereit, Sparbücher zu eröffnen. Will man alte Sparbücher auflösen, werden Gebühren aufgerufen, die die mickrigen Zinsen der letzten Jahre mehr als auffressen.
Vermieterinnen, die trotzdem noch Geld für ihre Mieterinnen – getrennt vom eigenen Vermögen – anlegen müssen oder wollen, bekommen mit viel Glück noch unverzinste Konten, manchmal Unterkonten, angeboten, müssen aber sowohl für die Eröffnung als auch die spätere Auflösung Gebühren bezahlen.

Dafür muss man immer mehr Unterlagen beibringen, und ich glaube, ich habe inzwischen alle Varianten durch: Ausweis der Vermieterin selbstverständlich, aber auch Ausweis der Mietparteien, nur in Farbe. Bei Geflüchteten zusätzlich den Aufenthaltstitel, natürlich auch in Farbe.
Dann haben wir einen Mietvertrag mit einer GmbH, in diesem Fall muss der Ausweis der Geschäftsführerin (in Farbe) her, ausserdem zieht sich die Bank einen Auszug aus dem Register …
Und der Bürokratiereigen geht weiter, habe ich heute erfahren: zukünftig müssen auch die Mietparteien ein Video-Identverfahren o.ä. durchlaufen, um sich als wirtschaftlich Berechtigte zu verifizieren. Dann reicht eine Kopie nicht mehr.

Wer den Zinnober nicht mehr mitmachen will, muss alles auf die Mieterinnen abwälzen, die dann z.B. eine Bankbürgschaft aushändigen müssen, für die sie jährliche Gebühren zu berappen haben. Immerhin haben sie die Kautionssumme dann nur geliehen.
Wird die Kaution allerdings von Ämtern und Co. übernommen, muss die Vermieterin diese anlegen, weil die natürlich keine Bankbürgschaft o.ä. leisten. Wenn man noch eine Bank findet, die das ganze Desaster überhaupt noch mitmacht. UND nicht horrende Gebühren für den Aufwand verlangt, die man mit nicht verzinsten Einlagen eh nicht auffangen könnte.

Vollmacht über den Tod hinaus

Dafür, dass die Vereinbarung eines Termines in der Bank so schwierig war, ging die Auflösung des Girokontos heute überraschend einfach.

In weiser Voraussicht hatten wir nach dem Tod meiner Mutter für den Stiefvater ein Konto eingerichtet und mir eine Vollmacht über den Tod hinaus eingeräumt.
Deshalb musste ich heute nur die Sterbeurkunde vorlegen, und natürlich Ausweis und die Karte, dann konnte der Nachlass eingetragen werden und gleichzeitig konnte ich eine Löschung des Kontos beauftragen.
Da noch ein oder zwei Gutschriften zu erwarten sind, wird das Konto erst zum Jahresende aufgelöst.
Bedeutet zwar, für Dezember noch einmal Kontoführungsgebühren zu entrichten, aber danach ist das Thema erledigt.

Falls ihr euch also auch mal um die (finanziellen) Angelegenheiten eines Verwandten kümmern sollt oder müsst, mein Stiefvater z.B. hatte überhaupt keine Lust, sich um sowas zu kümmern, lasst euch eine Vollmacht über den Tod hinaus geben.
Das macht die Bewältigung eines potentiellen Nachlasses viel einfacher, und nach dem Tod eines Angehörigen möchte man sich meist nicht durch einen Formulardschungel wühlen müssen.

Wenn man nicht alles aufschreibt

Wer mit verschiedenen Banken hantiert, braucht für jede ungefähr ein Dutzend Passwörter und am besten auch unterschiedliche Userinnennamen.
Bei einer Bank wollte ich den monatlichen Kontoauszug abholen, konnte mich aber nicht mehr einloggen.
Nach einigen vergeblichen Versuchen wurde ich selbstverständlich gesperrt.
Also rief ich heute mal dort an und man fragte u.a., ob ich vielleicht der Aufforderung, das Passwort zu ändern, gefolgt sei, was laut ihren Aufzeichnungen am 1. November geschehen sei.
Ich wusste es ehrlich nicht, und wenn ja, habe ich mir das neue Passwort nicht aufgeschrieben und offensichtlich gleich wieder vergessen.
Ich werde alt, das Gedächtnis lässt nach oder das Gehirn ist nicht mehr so flexibel.
Kann auch sein, dass ich an diesem speziellen Tag, an dem ich nachmittags noch am Sterbebett meines Stiefvaters sass, und ihm die Hand hielt, wirklich von der Rolle war.

Jedenfalls, die Bank schickt mir eine neue Pin.

Zielmarktprüfung

Zielmarktprüfung. Produktüberwachung.
Noch nie gehört? Ich auch nicht.
Bis ich heute im Online-Postfach meiner Bank auf ein Schreiben stiess, dass mir sinngemäss mitteilte:
Man sei gesetzlich verpflichtet, bei Kunden, die ohne Empfehlung des Anlageberaters (an der Börse) handeln, Erfahrungen und Kenntnisse des Kunden mit den Merkmalen des Wertpapiers abzugleichen.
Fällt diese Zielmarktprüfung negativ aus, ist das Wertpapier für den Kunden nicht handelbar.

Nach welchen Kriterien dieser Abgleich zustandekommt, erwähnt man nicht. Man erwähnt bloss, welche Kriterien keine Rolle spielen. Das interessiert den Kunden ja auch brennend. Wozu muss er wissen, was relevant ist, wenn er erfahren kann, was nicht relevant ist.
Ah, ich liebe diese Untertöne, die einem auf die sanfte Tour verklickern, dass man für blöd gehalten wird. Nicht.

Ich warte trotzdem mal ab, wann die Zielmarktprüfung zuschlägt. Momentan ist mein offizielles Risikolevel B für ausgewogen, das ändert sich aber quasi stündlich, oft hänge ich in der Klasse C für schon weniger ausgewogen rum.
Hoffentlich erinnere ich mich auch noch an diese drei Zeilen meiner Bank, wenn ich eine Order mal nicht ausführen „darf“, weil der Algorithmus einen Mangel an irgendwas feststellt.

fishing for peanuts

Über die Banken könnte man sich nicht nur im grossen, sondern auch im kleinen kräftig aufregen.
Wir tragen die gesammelten Einnahmen aus den Münzwaschautomaten und -trocknern in den Häusern alle paar Wochen zur Sparkasse, wo wir eine Quittung bekommen und nach Zählung des Geldes eine Wertstellung auf dem Konto.
Die Sparkasse macht Reklame mit ihren tausenden Filialen, deshalb wird das Geld eben auch in der nächstgelegenen Filiale abgegeben, und nicht in der Hauptstelle, wo es den einzigen Zählautomaten der Stadt gibt. Neulich war es wieder soweit. Und schon nach fast 14 Tagen war das Geld dem Konto gutgeschrieben. :blink:
Wir haben natürlich nachgefragt, warum das so lange dauerte, Kreditzinsen werden schliesslich auch taggenau berechnet. Die Begründung hat mich ja fast vom Hocker gehauen:
Das Geld wird nur einmal in der Woche abgeholt, an Montagen. Es wurde an einem Donnerstag abgegeben, der Montag darauf war Ostermontag, also blieb es halt noch eine Woche liegen, wurde erst am darauffolgenden Montag abgeholt, am Dienstag gezählt und am Mittwoch gutgeschrieben. :angry:
Warum man die Abholung in solchen Fällen nicht einen Tag später durchführt, stattdessen einfach ausfallen lässt? Oder, warum man nicht die Wertstellung zum Tag des einreichens vornimmt? Darauf blieben die Banker leider eine Antwort schuldig …