Es geht ausnahmsweise nicht um eine politische Ampellösung, sondern um die beabsichtigten Vollsperrungen in zwei von drei Richtungen aus dem Dorf heraus.
Unser „Bürgerbegehren“, zu dem wir vergangenen Sonntag zur Unterschrift geschritten sind, scheint Erfolg zu haben, und es wird wohl nur eine Vollsperrung geben.
Zwar die auf dem kürzesten Weg in die Stadt, so dass immer noch ein ca. 15 km langer Umweg gefahren werden muss, aber wenigstens kann man (fast) ungehindert Richtung Eichsfeld ausweichen und muss nicht 20 km Richtung Thüringen fahren.
Jeder Kilometer zählt, finanziell, zeitlich und umwelttechnisch. 😉
Schlagwort: Bauarbeiten
Ampellösung
Unterschrieben
Ab und zu unterschreibe ich Online Petitionen, letztens war das, um Elon Mus kaus dem Wahlkampf in Deutschland zu entfernen, der massiv in Richtung der rechtsextremen Armseligkeit zu manipulieren versucht.
Heute bin ich wieder zur Unterschrift geschritten, in kleinem, dörflichen Rahmen. Es geht darum, den Landkreis aufzufordern, die erneute, mindestens 2 Monate dauernde Abschneidung unseres Dorfes in 2 von 3 Richtungen, mit der Gemeinde abzusprechen und einen Kompromiss zu finden, halbseitige Sperrung mit Ampellösung o.ä.
Unsere Ortsbürgermeisterin hat kurzfristig zur Unterschriftensammlung gerufen und viele sind gekommen, was ich vorhin so gehört habe. Unser Dorf ist wirklich nur ein kleines mit irgendwas um 300 Einwohnerinnen, aber das heisst ja nicht, dass man uns solche Entscheidungen einfach überbügeln kann, ohne Ankündigung, ohne Rücksprache, schlimmer noch, ohne überhaupt eine Information vorab.
Das atört mich am meisten, die Gemeinde musste proaktiv nachfragen und hat es erst dadurch erfahren.
Update: Über 200 Menschen haben in den 4 Stunden unterschrieben, und da von den 300 Einwohnerinnen ein paar Kinder abgezogen werden müssen, die Aktion recht kurzfristig anberaumt und nur digital kundgetan wurde, ist das eine super Beteiligung mit funktionierendem Flurfunk für die älteren Mitmenschen, die digital gar nicht informiert werden konnten.
Jetzt bin ich gespannt, ob da was bei herauskommt.
Es gibt nur noch einen Weg hier raus
Bis vor kurzem dachte ich noch, mit der Vollsperrung an der Alten Spinnerei, um Hangsicherungsarbeiten durchführen zu können – wobei, mehrere Monate Vollsperrung, schütten die den Hang neu auf, oder wie? – blieben uns noch 2 Wege in die Stadt hinein, quasi entweder über Thüringen oder übers Eichsfeld.
Kilometermässig nimmt sich beides nicht viel, vom Verkehrsaufkommen wird auch beides blöd sein.
Heute morgen kam eine WhatsApp, dass der Weg übers Eichsfeld ebenfalls gesperrt sein wird, weil in der Richtung auch Hangsicherungsarbeiten durchgeführt werden.
Unserem Dorf bleibt daher nur noch der Weg über Thüringen. Zumindest das Verkehrsaufkommen wird dadurch zwangsgetrennt, alle, die aus dem Eichsfeld, Duderstadt etc. nach Göttingen wollen, müssen einen anderen Weg nehmen als wir.
Immerhin darf der Rettungsdienst, der hat seine Station in einem Dorf hinter demjenigen, was jetzt auch abgesperrt wird, die Strasse im Notfall weiter nutzen, muss also keinen ich weiss nicht wieviele Kilometer langen Umweg nehmen.
Wenn ich an die Male denke, als sowohl meine Mutter als auch der Stiefvater darauf angewiesen waren, muss man ja dankbar sein, dass das noch geht. Die Bevölkerungsstruktur unseres Dorfes besteht nämlich hauptsächlich aus alten Säcken wie unsereins 😉 und einigen Familien.
Bemerkenswert jedoch, dass man die Gemeinde im Vorfeld gar nicht darüber informiert hat, sondern diese die Info anfordern musste. Scheint nicht wichtig zu sein, dass Busfahrpläne geändert werden müssen, das funktioniert sicher auch noch an dem Tag, an dem die Vollsperrungen durchgeführt werden.
Das ist nicht nur bemerkenswert, das ist befremdlich.
Keine Luft
Seit mehr als 2 Jahren dauert der Glasfaserausbau in der Gemeinde, damals habe ich den Vertrag unterschrieben und ca. ein halbes Jahr später sollte es losgehen.
Aus dem halben Jahr wurde ein Jahr, dann rückten die Bagger an und legten einen schmalen Kanal durchs ganze Dorf, hoben Pflastersteine (unsere Einfahrt) an und verlegten diese wieder.
Da wir das letzte Eckgrundstück vor dem nächsten Feld am Ende einer Sackgasse haben, ragt seitdem ein kurzer, orangefarbiger Schlauch genau an der Ecke aus der Erde.
Monate später buddelte man erneut alles auf, um die Kabelkanäle zu den Häusern zu verlegen, man hob also wieder Pflastersteine die Einfahrt runter bis zur Hauswand an, verbuddelte das Kabel und verlegte die Pflastersteine wieder. Seitdem ragt ein längeres Stück weisser Schlauch aus der Erde.
Viele Monate später, der Sommer ist in den Herbst übergegangen, die Dorfstrasse wurde erneuert, unser Garten freigeschnitten, letzte Woche also sah ich verschiedene Trupps an mit Warnwesten gekleideten Menschen in unserer Strasse, die die verschiedenen orangefarbigen Schläuche betrachteten, während unten an der Strasse ein weiterer Mensch vor dem Schaltschrank hockte.
Mein Bruder berichtete, sie würden die Kabelkanäle durchpusten, aber bei uns kommt keine Luft an. Aha.
Heute sah ich auf dem Heimweg zwei Menschen mit Warnwesten, die bäuchlings vor einem dieser orangefarbigen Schläuche lagen und in das neu gebuddelte Loch spähten.
Mein Bruder berichtete, jetzt würde Luft ankommen und die Firma würde sich demnächst wegen eines Termins für die Verlegung des Hausanschlusses melden.
Seit heute liegt auch ziemlich unmotiviert ein Gebinde schwarzer Schlauch in unserer Einfahrt.
Mensch, was bin ich gespannt, welches Stück Schlauch als nächstes bei uns landen wird, und vor allem, welche Farbe das hat. 😉
Noch gespannter bin ich allerdings, wann die nächste Phase des Projektes Glasfaser in Angriff genommen wird. Hoffentlich noch vor dem Winter.