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Verhältnismässig

Heute hat mein Suchauftrag eine sehr schöne Wohnung in einem sehr schönen Haus in einem sehr schönen Stadtviertel ausgespuckt. Mit sehr grossen Balkonen, einem Kamin, Dachgeschoss, also niemand, der einem auf dem Kopf rumtrampeln kann, Fahrstuhl usw.
Ich klicke mich begeistert durch die Bilder bis zum Grundriss. Und suche den angepriesenen dritten Balkon.
Ausserdem entdecke ich ein winziges Duschbad, fensterlos, und frage mich. wie dieses Bad in diese grosszügige Wohnung kommt, ausserdem scheint es nicht einmal Gäste-WC zu geben.
Und das zu diesem Preis? Den ich mir im übrigen niemals leisten könnte.

Bis ich die Anzeige runterscrollte und entdeckte, dass es ein weiteres Stockwerk mit Bad und einem vierten Zimmer mit drittem Balkon gibt.

Es wäre fast die Wohnung, die meine Idealvorstellung erfüllt. Nur Duschbad und Vollbad müssten die Etagen tauschen, denn ins Dachgeschoss gibt es lediglich eine schmale Treppe, die man im hohen Alter nicht mehr schaffen könnte, die aber auch keinen Platz für einen Treppenlift böte.

Schade eigentlich. 😉 Nee, die Wohnung ist preislich wirklich jenseits von Gut und Böse.

Immobilienannonce des Tages

Ich habe einen Alarm auf Eigentumswohnungen und Häuser laufen. Abgesehen davon, dass sich das Angebot derzeit in Grenzen hält, kommt auch immer mal wieder eine dunkle Perle zum Vorschein.
Es gibt nämlich so 2-3 Wohnkomplexe, die schwer zu verkaufen und noch schwerer an gute Mieterinnen zu vermieten sind, weil die da nicht wohnen wollten.
Hagenweg, Groner Tor, Idunazentrum fallen mir spontan ein.

Wäre ich Makler, würde ich tunlichst die Finger von diesen Ensembles lassen. Weil erstens wirklich schwer verkäuflich und zweitens mich das schlechte Gewissen drückte, diese Wohnungen vielleicht an eine Unwissende zu verhökern.

Heute fiel mir wieder so ein Exemplar ins Postfach. Ein Bild der Hochhausfassade, die auch aus der gewählten Perspektive nicht ansehnlicher wird, ein Grundriss und das wars an optischen Highlights.
Liebe Interessentinnen, wenn eine 70 qm Wohnung zu einem absoluten Schnäppchenpreis angeboten wird – seid skeptisch. Entweder ist es Betrug, oder es ist eine Kaschemme.

Bei dieser Annonce kommt hinzu, dass die Rendite, selbst wenn die Wohnung sehr günstig sein sollte, negativ sein dürfte.
Liest man die Beschreibung, dann steht der derzeitigen Kaltmieteinnahme von ca. 300 € ein Hausgeld von ca. 400 € gegenüber. Und ob die Wohnung teurer vermietet werden könnte, steht aufgrund der Lage und des Zustandes wohl eher in den Sternen, zumal das Haus überwiegend an Studentinnen vermietet wird.

Wenn ich (be-) raten müsste, dann hiesse das auf allen Ebenen: Finger weg.