Schlagwort: Finanzamt

Die Steuer …

… und ich. Wir haben ein etwas gespanntes Verhältnis, was den Zeitrahmen angeht.
Diesem ist es jedenfalls zu verdanken, dass ich jedes Jahr die Steuererklärung auf den allerallerletzten Drücker abgebe. So auch dieses Jahr. Bis morgen darf man, heute habe ich.
Immerhin einen Tag vor der Deadline. 😉
Gottseidank muss man neuerdingens keine Belege mehr abgeben (nur noch auf Aufforderung, glaube ich), manche Vertragspartner schicken die Steuerbescheinigungen sogar gleich ans Finanzamt – wobei ich mir noch nicht sicher bin, ob ich das gut oder schlecht finde -, ausserdem geht dank Elster alles seinen elektronischen Weg.

Nun sitze ich hier, und fühle mich wie nach einer lange vorbereiteten Prüfung, drüben lauert schon das Loch, in dem die in den letzten Tagen aufgebrachte Energie zur erfolgreichen Prokrastination verschwinden möchte.
Mit anderen Worten: was mache ich denn jetzt?

Hü! Nein, Hott! Oder doch hü?

Ich hatte es geahnt. Die nächste quartalsweise abzugebende Umsatzsteuer-Voranmeldung, in der wir laut Bitte des Finanzamtes die nun an die korrekte Adresse gerichteten Rechnungen für die Vorsteuer geltend machen sollten, sorgt wieder für Verwirrung.
Die Beträge wurden nicht nur neu geltend gemacht, auch die Belege hatte ich wenig später mit der Post neu eingereicht.

Einige Tage darauf kam die Aufforderung, die Belege einzureichen. Wiederum 2 Tage hernach kamen die bereits eingereichten Belege zurück, mit der Bitte, von Rückfragen abzusehen.

Jetzt weiss ich natürlich nicht: soll ich die Belege zum vierten Mal einreichen oder auf die Mahnung warten? :biggrin:

Die kleine Steuerverschwendung

So’n Finanzamt hat’s auch nicht leicht, erst muss es Erklärungen überprüfen, Belege zurückweisen und dabei auch noch erklären warum.
Dann ändert der fleissige Steuerzahler die Belege entsprechend den Anforderungen und – upps – erhebt Einspruch. :w00t:
Das mag das Finanzamt ganz und gar nicht, vielleicht macht es Zusatzarbeit, der fleissige Steuerzahler weiss das nicht. Egal, das Finanzamt telefoniert also mit dem fleissigen Steuerzahler, bittet um Rücknahme des Einspruchs und um Neueinreichung der Belege im nächsten Quartal.
Der gute Steuerzahler nimmt den Einspruch wunschgemäss zurück, bekommt zwischendrin einen Mahnbescheid für die nun überfällige Steuervorauszahlung inkl. Säumniszuschlag.
Egal, der Steuerzahler zahlt.
Das Finanzamt schickt jetzt die bereits zweimal eingereichten Belege zurück und bittet um Neueinreichung im nächsten Quartal.

Liebe Behörde, meint ihr nicht, es wäre weitaus weniger aufwändig gewesen, beim ersten einreichen der Belege kurz zum Telefonhörer zu greifen, um Korrektur zu bitten und die Prüfung bis dahin auszusetzen?

Und er prüft und prüft

Nachdem eine schwere Kiste mit Buchungsunterlagen gebracht ward, kam auch der Finanzbeamte zum zweiten Teil der Steueraussenprüfung vorbei. Er schniefte und hustete die ganze Zeit vor sich hin und war schlecht gelaunt.
Das Buchhaltungsunternehmen hat nämlich alle Buchungen ohne Buchungstext eingegeben und kann zu allem Überfluss keine Buchungsdaten auf CD präsentieren, die elektronische Verarbeitung wurde irgendwo outgesourced, die Firma existiert nicht mehr, wasweissdennich.
Das Buchhaltungsunternehmen hat allen Ernstes gesagt, der Finanzbeamte könnte ja die Buchungen anhand der mitgelieferten Belege prüfen. :blink: Da war der Finanzbeamte aber schon sehr schlecht gelaunt. Und obwohl wir überhaupt nichts dafür können, es handelt sich um den Zeitraum des Unternehmensübergangs, wird für diesen Zeitraum mindestens eine böse Bemerkung, wenn nicht eine Steuerschätzung herauskommen.
Ich sag‘ ja, wenn man nicht alles selber prüft …

Mein Tag mit dem Finanzbeamten

Bei der letzten Steuer-Aussenprüfung haben wir den Herrn im Dachkämmerlein untergebracht, u.a., weil wir unten im Büro keinen Platz hatten. Es war übrigens ein brüllend heisser Sommer und das Dach schlecht gedämmt. :whistle:

Inzwischen sind wir umgezogen und der einzige Platz befindet sich in meinem Büro. Wo es sich der Herr heute am Konferenztisch gemütlich machte.  Der Chef plauderte freigebig über die Firmengeschichte und der Beamte machte sich fleissig Notizen. Das dicke Ende kommt dann, wenn der Beamte seiner Aufgabe gemäass die Angemessenheit eines Miet- und eines Pachtvertrages prüft, ich glaube, Chef war da etwas zu grosszügig mit seinen Informationen.
Grundsätzlich sollte man dem Finanzamt ja nur Fragen beantworten, nicht alles von selbst heraussprudeln, aber meine strengen Blicke gen Chef haben leider nichts gefruchtet. 😉