Schlagwort: Geruch

Übersensible Sinne

Mitte Februar hatte ich dann auch mal eine Corono-Infektion.
Angesteckt bei jemand zu Hause, der sich wiederum – ohne Maske unterwegs – irgendwo im Bus, in der Stadt, im Geschäft oder so angesteckt hat.
Angesteckt übrigens innerhalb weniger Sekunden, weil ich beim Besuch die Maske nur kurz runtergezogen hatte, um ein paar Schlucke Tee zu trinken. Was mich ja besonders ärgert, weil ich zwei Jahre lang konsequent Maske getragen hatte und eigentlich als diejenige, die sich niemals infiziert hat, in die Geschichte eingehen wollte.
Nun ja, hat nicht so ganz geklappt.

Ergebnis: anderthalb Wochen richtig krank, mit fast 40 Fieber, Kopf-, Hals-, Gliederschmerzen, Husten, Schnupfen etc.pp., wie bei einer richtigen Grippe, gegen die ich übrigens auch geimpft bin.
Apropos Impfung, wäre ich nicht 4-fach geimpft, wer weiss, wie der Verlauf dann ausgesehen hätte …

Jetzt, Mitte April, also 2 Monate später und nach 1 Woche Osterurlaub mit nur das nötigste machen, fühle ich mich langsam wiederhergestellt.
Bis letzte Woche hat mich immer wieder Hustenreiz überfallen, regelmässig nachts, tagsüber seltener.
Bis letzte Woche hatte ich auch Verdauungsbeschwerden wie Magenschmerzen, Sodbrennen nach jeder Mahlzeit etc.

Geschmacks- und Geruchssinn war während der Erkrankung übrigens nicht beeinträchtigt, allerdings zeigen sich gerade kuriose Spätfolgen.
Besonders der Geruchssinn läuft derzeit auf Hochtouren: Sonntag mittag habe ich Lauchzwiebeln fürs Mittagessen klein geschnitten, anschliessend eine Salatgurke fürs Abendessen mit diesem Messer gescheibelt und in einer Tupperdose im Kühlschrank verwahrt.

Apropos Tupper – wusstet ihr, dass das Unternehmen ins straucheln geraten ist? Während der Pandemie Hochzeit konnten ja keine Tupperparties stattfinden und online scheint das Geschäft nicht so sehr gut zu laufen.

Jedenfalls, abends nehme ich Gurkenscheiben aus der Tupperdose und esse ein Stück. Das Scheibchen riecht nach Zwiebeln …
Weniger anregend dagegen: das Geschirrspülmittel zu riechen, wenn man ein Glas Wasser trinkt.

Erinnert mich sehr an meine Mutter, die hatte auch so einen exzellenten Geruchssinn. Vielleicht liegt es also gar nicht an Corona, sondern ich erbe Sensibilität. 😉

Falls das anhält, verdinge mich wohl am besten in einer Sensorikstube, sowas müssten wir sogar in der Nähe haben.
Für eine Ausbildung zur Parfümeurin ist es wahrscheinlich zu spät. 😉

Es stinkt …

Mir stinkt’s. Nicht nur die Hitze und der daraus resultierende Schweiss machen empfindlichen Nasen derzeit zu schaffen.
Ich wohne auf dem Dorf, das hat einerseits sein gutes, nämlich dass man abgesehen von etwas Vogelgezwitscher und gelegentlichem empörten Kläffen des Nachbarhundes akustisch weitgehend unbehelligt bei offenem Fenster schlafen könnte.
(Wobei mir einfällt, dass ich lange keine Grillen mehr gehört habe, obwohl gestern eine vor der Terrassentür sass, es gibt sie also durchaus noch, aber vielleicht ist ihnen auch zu heiss. Oder mein Gehör hat nachgelassen.)
Das Dorfleben, sofern es sich um ein echtes Dorf handelt, mit Bauern und so, und nicht so eine Trabantenschlafstatt, hat aber auch Schattenseiten, und zwar olfaktorische. Grad die letzten zwei Nächte musste ich tatsächlich mitten in der Nacht aufstehen und die Fenster wieder verschliessen, weil ich wegen der Geruchsbelästigung nicht mehr schlafen konnte. Geruchsbelästigung durch die dörfliche Güllegrube.
Nun bin ich bäuerlich nicht so beleckt, dass ich behaupten könnte, das müsse so sein, aber es deucht mich, dass der Bauer die letzten Nächte aufgrund der Hitze seine Güllegrube weit geöffnet hat, damit sie sich abkühle, oder so ähnlich. Die Gase entwichen ungehindert und überzogen wahrscheinlich das ganze Dorf. Ganz ungefährlich ist das meiner Meinung nach nicht, besonders für die direkten Nachbarn. Wenn das schon bei unserem etwas erhöhten Standort am Rande des Dorfes so stinkt, dass ich Kopfschmerzen davon habe und nicht mehr schlafen kann, dann ist das näher dran bestimmt umso ärger.

Was bin ich also froh, dass ich der nächtlichen Schwüle tagsüber in die Stadt entkommen kann, um dort von der täglichen Schwüle im Büro empfangen zu werden. Das liegt daran, dass hier nachts auch nicht gelüftet werden kann (es ist ja keiner da), und morgens sofort der Zigarettenqualm von nebenan und die Autoabgase von der Strasse hereinpreschen, als hätten sie darauf gewartet, dass man das Fenster öffnet.

Irgendwie stinkt’s halt immer.

Wie ich dazu gebracht wurde, Abstand zu halten

Rücksichtslosigkeit im Strassenverkehr ist gang und gäbe, da wird gedrängelt, wenn man sich an Geschwindigkeitsbegrenzungen hält, gehupt, wenn man nicht stantepede auf die Kreuzung prescht, wild gestikuliert, wenn man vor der roten Ampel ausrollt, statt abrupt abzubremsen usw.
Ich erinnere mich sogar an eine Szene, in der ein Autofahrer ausstieg und einen Tanz à la Rumpelstilzchen aufführte, weil der Wagen vor ihm angeblich nicht weit genug auf die Kreuzung fuhr …

Der nötige Abstand könnte es richten, sowohl mental als auch räumlich. Eigentlich bin ich ja strikte Nichtraucherin, aber das olfaktorische Missvergnügen – der Vorfahrer entliess in regelmässigen Abständen stinkenden Rauch aus dem Fahrerfenster, der ungehindert in meiner empfindlichen Nase Einlass fand :sick: -, das mir gestern während einer Fahrt durch die Stadt beschert wurde, bringt mich auf die Idee, wie man die nachfolgenden Wagen zumindest räumlich auf Abstand hatlten könnte.
Die vorausfahrenden Fahrzeuge müssten nur mit einer missliebig riechenden (um nicht zu sagen stinkenden) Aromaschleuder ausgerüstet werden, das würde nachfolgende Autos sicher lehren, nicht so dicht aufzufahren.
Bei mir hat’s gewirkt. :biggrin: (Obwohl ich natürlich immer genügend Abstand halte und niemals drängelig werde. 😎 )

Wenn Werbung stinkt

Alle paar Jahre müssen neue Möbel her, man richtet sich neu ein und um, neue häusliche Anregung wird dringend gebraucht. Aber was das nicht immer alles kostet. Schrecklich viel.
Nur nicht den Mut verlieren, es gibt Hoffnung.
Da gab es doch neulich diese Werbung mit dem Textilbedufter. Das sollte ich mir zunutze machen, die gebrauchten Möbel raus und den Sperrmüll rein, bisschen künstlichen Vanilletraum versprühen und schon ist für wenig Geld das neue Heim gerichtet.
Ich verschenke auch meine Waschmaschine und spare mir in Zukunft auch die Wäsche, alte Socken, seit Wochen getragene Shirts und benutzte Handtücher werden ebenfalls, vielleicht mit künstlichem Tannennadelgestankgeruch, wieder aufgemöbelt.
Ja, vielleicht sollte man auch den Abwasch sparen und das ganze lästige putzen immer und immer wieder. Einfach künstliche Zitrone darauf vernebelt und fertig. Wer würde nicht gerne von solchen Tellern essen, aus solcher Tasse den morgendlichen Kaffee über das mit Rosenaroma besprühte, ungeputzte Gebiss spülen?
Und überhaupt, wozu sich selber noch waschen? Körperspray! Überdeckt doch einfach alles mit künstlichen Duft! Jawoll!