Schlagwort: Lieferdienst

Selber stopfen

Ich hatte noch einen bald auslaufenden Gutschein beim Lieferdienst meines Unvertrauens.

In meinem Konto habe ich bei der Adresse inzwischen zweimal an allen verfügbaren Stellen den Namen des Büros eingetragen. Aber wirklich jedesmal, egal, bei wem die Bestellung landet, ruft man mich an und fragt, wo man denn klingeln soll, der Name stünde nicht unten dran. Jedes. Mal.
Und wenn ich dann den Bestellzettel sehe, ratet, was da drauf steht. Der Name des Büros natürlich. Unter meinem Namen, aber kruziverflixt, warum liest das keine?

Anyway, bestellt hatte ich eine Pitatasche. Mit Füllung.
Bekommen habe ich eine Pitatasche. Leer. Füllung direkt oben drauf geklatscht, dazu linke Ecke Zwiebeln, rechte Ecke Weisskohlsalat, dazu noch Zaziki als „Sahnehäubchen“. Was zur Hölle …?
Soll ich alles auf den Teller kippen und selber füllen? Habe ich eine Baukastenpita bestellt?

Kein Lieferdienst

Die Userin, die vor einiger Zeit wollte, dass ich ihr einen Artikel von Kleinanzeigen liefere, hat sich erneut gemeldet.
Da der Artikel noch verfügbar ist, hat sie sich nun gedacht, biete ich doch mal noch weniger und verlange dafür, dass bis zur Haustür und vor allem pronto geliefert wird.
Ey, sacht ma, Leute. habt ihr noch alle Tassen am Zaun? Ich bin Privatanbieterin, und liefern tue ich schon mal gar nix. Ich glaub‘, et geht los.
Bin mal gespannt, welche Unverschämtheit sich die nächste ausdenken wird.

Essen fassen. Oder auch nicht.

Letztes Jahr habe ich öfter mal Essen beim Lieferdienst bestellt. Irgendwann schmeckte es alles gleich, die Auswahl gefiel mir nicht mehr etc.pp.

Heute wollte ich mal wieder. Mache ich wohl nicht noch mal.
Auf der Website des Lieferdienstes kann man nicht mehr nachverfolgen, wo die Bestellung gerade ist, das ist schon einmal doof.

Anderthalb Stunden nach Bestellung rief ich dann mit knurrendem Magen beim Restaurant an.
Dort meinte man, man hätte mehrfach bei mir angerufen und geklingelt.
Stimmte nicht, Handy liegt neben mir.
Ich fragte nach der Nummer, die war schonmal falsch. Mit dem dritten Versuch konnte ich die richtige Telefonnummer übermitteln.
Um ganz sicher zu gehen, fragte ich auch, welche Adresse dort denn stehen würde, weil, geklingelt hat hier definitiv niemand.
Die Adresse stimmte ebenfalls nicht …

Einige Minuten später hat jemand auf dem Handy angerufen, ich liess ihn rein, und er sagte, er hätte gar nicht gewusst, wo klingeln.
Super, was schiefgehen konnte, war schiefgegangen.

Ich weiss nur nicht, an welcher Stelle die Daten verlorengegangen sind, will aber zunächst mal die Lieferapp annehmen. Dort steht nämlich sowohl die korrekte Telefonnummer als auch die Adresse, diese sogar zweimal, damit man es gar nicht verpassen kann.

Und da ich jetzt schlabberige, halb durchgefrorene Pommes essen durfte, werde ich wohl nicht mehr auf die App zurückgreifen.
Gegenüber vom Büro ist schliesslich noch ein Markt, bei dem man mal schnell einkaufen gehen könnte. Ist auch billiger.

Misc

@Musterdepot
Gestern Nvidia ins Musterdepot gelegt, prompt ging es nur noch bergab und kam nicht mehr in die Gewinnzone. Dabei soll doch heute wieder ein Geschäftsbericht veröffentlicht werden, der nur gutes verheisst, Stichwort KI etc.pp.
Also liess ich über Nacht liegen, macht man ja normalerweise nicht, aber egal.
Heute morgen konnte ich gleich mal ein kleines Plus einfahren, habe also verkauft.
Und auf den nächsten kleinen Tiefstand gewartet, um erneut zu kaufen. 😉
Das ist nämlich heute recht volatil und springt ordentlich hin und her.
Und zwar so ping pong mässig, dass die Chartanzeige von gettex gar nicht mehr mit dem Kurs synchron läuft, der zeigt grad irgendwas an.
Nun, vielleicht mache ich dieses Spielchen heute noch ein paar Mal mit und habe am Ende einen guten Schnitt gemacht.
In Realität würde das natürlich nur funktionieren, wenn mein Broker auch eine gute Reaktionszeit hätte. Ob mein neuer Neobroker schnell genug reagieren könnte, muss ich erst noch testen. Wenn ich mal genug im Musterdepot getestet habe.

@Amazon
Amazon erwägt, auch für andere Unternehmen zu liefern. Bin ich nach meinen jüngsten Erfahrungen strikt dagegen. Die Maschinerie ist leider inzwischen so gross geworden, dass man sie gar nicht mehr richtig kontrollieren kann, deucht mich. Womit Betrug, wie mir neulich passiert, Tür und Tor geöffnet wird.
Als externes Unternehmen mit z.B. hochwertiger Elektronik würde ich mich schwer damit tun, die ganzen gestohlenen Waren auf eigene Kosten zu ersetzen. Oder man trifft eine Vereinbarung, dass das Risiko bei Amazon liegt, die ja schliesslich auch solche Kriminellen beschäftigt.
Wieviel Prozent dieser Verluste bereits im Verkaufspreis eingepreist wurden, will ich mir gar nicht vorstellen. Dann kaufe ich nämlich nur noch von kleinen Händlern. Oder gleich ganz vor Ort.
Das chinesische Unternehmen, von dem Amazon ein geschrottetes Tablet als neu verschickt hat, hat sich übrigens bei mir nach dem Grund der Retoure erkundigt. Ich habe geantwortet und auch die Bilder der Lieferung mitgeschickt. Das war’s. Keine Entschuldigung, kein neues Angebot, nada. Kundenservice at it’s best.

@Preissteigerungen
Preissteigerungen sind inzwischen und überhaupt an Absurdität oder Realitätsferne manchmal kaum noch zu überbieten.
Gestern gelesen, dass die kommende, reformierte Grundsteuer einige Eigenheimbesitzerinnen oder Vermieterinnen glatt in den Ruin treiben könnten. Das liegt zum einen am Grundsteuermessbetrag, der sich in manchen Bundesländern rein nach dem Bodenrichtwert richtet, egal, ob es ein unbebautes Grundstück ist oder sich nur eine einfache Hütte darauf befindet, wenn der Bodenrichtwert sagt, das ist ein Luxusgebiet, dann ist das eben so. Keine weiteren Kriterien zur Differenzierung nötig, haha.
Zum anderen legen alle Gemeinden ihren Hebebetrag selbst fest, je nachdem, was sie gerne finanzieren möchten oder müssen. Wenn sich der Messbetrag entsprechend nach oben ändert, die Gemeinde den Hebebetrag aber nicht nach unten anpasst, oder sogar noch erhöht, dann kommen bei einigen Eigentümerinnen Grundsteuern heraus, die mehrere tausend Prozent über dem bisher gezahlten Betrag liegen könnten.
Na, Prost Mahlzeit. Ich wollte gestern unseren Grundlagenbescheid wieder herauskramen, hab’s aber vergessen.
Man kann Eigentümerinnen nur raten, gegen alles Widerspruch einzulegen. Die Widerspruchswelle hat ja bereits begonnen, Finanzämter stellen zur Bearbeitung Mitarbeiterinnen ab, die dann in der Steuerprüfung fehlen, so dass sich Steuerbetrügerinnen nun entspannt die Hände reiben können.
Fachkräftemangel überall, ey.

Auch die Gema gönnt sich demnächst einen grossen Schluck aus der Geldpulle. Gebühren für öffentliche Festveranstaltungen sollen bis zum 80fachen der bisherigen Gebühren betragen.
Beispiel Weihnachtsmarkt in Bayreuth: was vor wenigen Jahren ein paar Hundert Euro kostete, soll zum letzten Fest 40.000 € kosten. Heureka, auf ein fröhliches Fest.
Vielleicht wird demnächst auf den Weihnachtsmärkten nur noch selber geträllert, wie wär’s?
Oder wir lauschen gar nicht mehr den weihnachtlichen Klängen, sondern begnügen uns mit dem Gelalle all der Betrunkenen. Heureka, auf ein fröhliches Fest.

@Tumblr
Bei Tumblr fiel mir neulich eine Leiste direkt im Header auf, betitelt mit „Tumblr Life“. Soll wohl sowas wie Reels bei Instagram darstellen.
Dumm nur, dass das einzige, was ich da in den Kacheln gesehen habe, leicht bekleidete, dickbusige Frauen in aufreizenden bis eindeutigen Posen waren.
Erinnert doch sehr an die Lifecam-Kanäle, die des nachts im TV beworben werden, für Männer, die sonst vor Testosteron nicht mehr gescheit aus den Augen gucken könnten.
Man kann den Müll nicht dauerhaft ausblenden, ich sehe das trotz rigider no porn Einstellungen in meinem Account. Man darf die Anzeige von „Tumblr Life“ lediglich für 7 Tage ausblenden.

Tumblr muss sich die Frage gefallen lassen, ob es zum billigen Erotikchannel verkommen will. Und – wichtiger noch – wie es denn mit dem Jugendschutz aussieht?

Lieferdienste

Ungefähr einmal im Jahr überkommt mich der Japp auf (nach?) fetter Pizza, Nudeln oder schnöder Pommes rot-weiss während des Arbeitstages, ein Verlangen, das durch bemühen eines Lieferdienstes schnell gestillt werden kann.
Zu Zeiten des Coronavirusses wollte ich eigentlich die lokalen Restaurants unterstützen und habe mir vorgenommen, das Verlangen nach nicht selbst gekochter Speise vielleicht einmal die Woche zu verspüren. Und zu befriedigen.
Bei meinem bevorzugten Lieferansammlungsbestelldienst melden sich zudem derzeit fast jede Woche neue Restaurants, die es auszuprobieren gilt, weil, jede Woche Pizza oder Spaghetti oder Pommes wird schnell langweilig.

Erste Woche: ich probiere, interessante vegetarische, indische Gerichte sind mein Begehr. Ich bestelle und bezahle, der Magen knurrt. 5 Minuten später klingelt das Handy, der oder die legt jedoch auf, bevor ich es aus der Tasche gekramt habe. Gleich darauf erhalte ich eine E-Mail: das Restaurant ist nicht erreichbar, Geld kommt zurück, hier noch ein Gutschein fürs hungrig bleiben.
Statt leckerem indischen Curry ohne Fleisch gibt es Porridge …

Zweite Woche: ich bestelle bei einem quasi alt eingesessenen Anbieter, die Bestellung geht problemlos über die Bühne, ich vergesse allerdings, den Gutschein einzulösen, aber egal. Der Lieferant – zu dem Zeitpunkt gab es noch keine Maskenpflicht – kommt ins Büro und stellt dort das Essen ab, nix mit klingeln und vor die Tür stellen, aber das wäre in unserem Treppenhaus eh schwierig, weil das Büro über einen kurzen Aussengang erreichbar ist.

Dritte Woche: neues Restaurant, irgendwas mit Bioburgern. Ich bestelle und bezahle, denke sogar daran, den Gutschein einzusetzen. Der Magen knurrt. 5 Minuten später klingelt das Handy, der oder die legt jedoch auf, bevor ich es aus der Tasche gekramt habe. Gleich darauf erhalte ich eine E-Mail: das Restaurant ist nicht erreichbar, Geld kommt zurück, hier noch ein Gutschein fürs hungrig bleiben.
Ich überlege schon, wieviel Gutscheine ich auf diese Weise wohl sammeln kann und ob diese für den Rest des Jahres reichen werden.
Anschliessend gehe ich rüber zum Supermarkt meines Vertrauens und hole mir ein TK-Gericht, so geht das ja nicht mit dem hungrig bleiben.

Vierte Woche: Urlaub.

Fünfte Woche: keine Zeit.

Sechste Woche: Urlaub.

Siebte Woche: Huch, es ist ja schon eins, nix im Bürokühlschrank, also bestelle ich beim ersten Anbieter mit kurzer Lieferzeit und bezahle, löse noch einmal Gutschein Nr. 1 ein. Der Magen knurrt. Schon eine Viertelstunde später klingelt es an der Tür. Ich halte dem vermummten Lieferanten die Tür auf, damit er weiss, wo er liefern soll. Er bittet mich, mehr Abstand zu halten, ich lasse also die Tür quasi zufallen und er schlängelt sich im letzten Moment noch durch. Ich lege ihm Tip auf die Fensterbank, trete noch weiter zurück, er packt Essen auf die Fensterbank, tritt in die äusserste Ecke des Ganges, so dass ich die Essenskartonage mit ins Büro nehmen kann. Zum Schluss nimmt er das Trinkgeld vom Fensterbrett und entfernt sich wieder.

Dat war mal ’ne hygienische Übergabe. Also, mal abgesehen vom nicht geputzten Fensterbrett und dem Trinkgeld, welches ich mit blossen Händen angefasst hatte. Beim nächsten Mal sollte ich doch Handschuhe überstreifen. 500 Einmalhandschuhe liegen bereit, die ich eigentlich zum einkaufen nutze, da nicht überall die Einkaufswagen desinfiziert werden, man aber aufgefordert ist, nur mit Wagen einkaufen zu gehen.