Ich war diese Woche drei Tage nacheinander in der Post, um Retouren auf den Weg zu bringen:
Akt 1: Ich hatte einen Vogelfutterspender mit eingebauter Lifecam und Solar bestellt, chinesisches Fabrikat, hätte mir ja gleich zu denken geben sollen. Die Rezensionen waren aber durchweg positiv und bis auf „man muss das an einen Baum binden“, den wir eigentlich nicht haben, bot das Häuschen alles, was ich haben wollte.
Nun bekam ich aber kein Vogelhäuschen, sondern lediglich die Kamera und das Solarpanel. Ich war irritiert. Hatte ich die falsche Variante bestellt? Nein, im Beschreibungstext stand eindeutig und immer wieder in verschiedenen Varianten Vogelfutterstation mit Kamera. Seriöse Händler würden zur Klarstellung auch noch einen Absatz Lieferumfang einfügen, wenn es verschiedene Produktzusammenstellungen gibt. Der hier nicht.
Dieser reihte einfach nur recht unzusammenhängend Schlagwörter aneinander.
Tja, dann geht der Sch… eben zurück. Diese Retoure ging per Hermes raus. Morgens aufgegeben, spät nachmittags hatte ich bereits die Bestätigung, dass das Geld erstattet wird.
Akt 2: Stiefvater hat seit kurzem Schlafstörungen und schläft vielleicht mal 2 Stunden des nachts, ist tagsüber entsprechend erschöpft und holt den Schlaf mehr oder weniger auf der Couch nach. Das ist unbequem, das ist ungesund.
Ich bestellte ihm eine Gewichtsdecke, von der alle, die sowas jemals nutzten, begeistert waren, und die über erholsamen Schlaf berichteten.
Erste Nacht: ja, hat ein bisschen besser geschlafen.
Zweite Nacht: die Decke ist zu schwer, wenn ich nachts mal schnell aufstehen muss, komme ich gar nicht raus.
Schade, war einen Versuch wert, hat nicht sollen sein. Also wieder eingepackt und Retoure veranlasst, diesmal über DHL. Morgens abgegeben, etwas später im Büro hatte ich schon die Meldung, dass das Geld erstattet wurde, einen Tag später war es auf dem Konto.
Akt 3: Unser alter Kaffeevollautomat spinnt manchmal, nachdem er öfter den Dienst verweigert, habe ich einen neuen – mittelpreisigen – gekauft, der etwas weniger Platz weg nimmt und auf Schnickschnack wie aufgeschäumte Milch, was sowieso nur bei richtig teuren Profimaschinen funktioniert, verzichtet.
2 Monate ging alles gut, dann stand der zweite Reinigungsvorgang an, den kann man nicht umgehen, Maschine gibt vorher gar keinen Kaffee mehr aus.
Plötzlich liess sich die Brüheinheit nicht mehr entriegeln und rausnehmen. Ich schrieb den Händler an, der mich direkt an die Firma verwies. Ich schrieb die Firma an, die mir Anleitung gab, wie ich den Motor wieder in Ausgangsstellung bringe, um Brüheinheit zu entnehmen oder einzusetzen.
Nach viel probieren ging das sogar wieder. Nur die Meldung „Brüheinheit fehlt oder sitzt nicht richtig“, die verschwand nicht. In meiner Verzweiflung wollte ich das Gerät auf Werkeinstellungen zurücksetzen. Ergebnis: Systemfehler – „bitte wenden Sie sich an den Hersteller“
Endlich hatte ich auch in den Augen des Herstellers Grund genug, das Gerät, noch nicht einmal ein halbes Jahr in Gebrauch, zur Reparatur einzuschicken.
Ich bekam auch wieder einen Retourenaufkleber, wieder DHL, brachte das Packerl morgens zur Post und kaum betrat ich das Büro, hatte ich die Meldung, das Gerät ist gescannt und damit unterwegs. (Was ich gar nicht glauben kann, aus der Filiale wird die Post immer erst nachmittags abgeholt.)
Jedenfalls, das geht ja immer flotter. Bei der nächsten Retoure reisst man mir das Paket bestimmt schon aus der Hand und wirft mir das Geld zu. 😉