Schlagwort: Sperrmüll

Sperrmüll

Diese vermaledeite Müllgeschichte artet langsam aus:
Montag abend haben wir den ganzen Kram an die Strasse geschleift, Dienstag sollte er abgeholt werden.
Dienstag ward niemand gesehen.
Mittwoch ward niemand gesehen. Ein Nachbar hat brauchbares gefunden und einen kleinen Teil aus dem grossen Haufen mitgenommen.
Donnerstag morgens versuchte ich mehrfach, den Landkreis tekefonisch zu erreichen, es war immer besetzt.
Also schrieb ich E-Mail, bekam irgendwann Rückruf, der Dienstleister sei informiert und würde nacharbeiten, aber wann, wissen sie auch nicht. Ich müsste selbst entscheiden, ob ich den Schrott vor dem erwarteten Unwetter in Sicherheit bringe.
Bruder hat derweil entschieden und alles, bis auf den Hackklotz und die alte Orgel, die er nicht alleine schleppen konnte, wieder unter den Unterstand im Garten geschleift.
Mittags kam der Dienstleister, Familie sass beim Essen und konnte sie vom Fenster aus beobachten, man schnappte sich die Orgel, liess den Hackklotz stehen, sah sich kurz irritiert um und verschwand wieder.
Ich komme mir echt vor, wie im falschen Film.
Und suche gerade eine Entrümpelungsfirma, damit das Zeug endlich wegkommt, auch, wenn es etwas kostet. Alles hätte der Landkreis sowieso nicht mitgenommen und mit meinem Minitöfftöff kriege ich das auch nicht bis zur Deponie.
Wat ein Müll …

Was man (nicht) so braucht

Morgen ist Sperrmüll, das letzte Mal in der Gemeinde allgemeiner Sperrmüll, d.h. ohne detaillierte Voranmeldung der zu versperrmüllenden Gegenstände.
Traditionellerweise brausen seit dem Morgen die Lieferwagen und Transporter die Strasse auf und ab, um etwas brauchbares zum mitnehmen zu entdecken. Bisher war mir persönlich das sogar hoch willkommen, auch wenn die Gemeinde das anders sieht und letztes Jahr sogar die Polizei kontrollieren liess, dass ja niemand etwas verbotenerweise der Zweit- oder Drittverwertung zuführt.

Heute ist/war es jedoch merkwürdig. Wir packten u.a. ein paar ausrangierte, aber noch funktionstüchtige Küchengeräte an den Strassenrand, für die man bei einem versuchten Verkauf mit hoher Wahrscheinlichkeit nichts mehr bekommen hätte.
Als ich den zweiten Schub heraustrug, sah ich noch einen Tranpsorter wegfahren, offenbar hatte er nichts mitnehmenswertes gefunden, dachte ich, als ich den unangetasteten Stapel mit u.a. einem Beistelltisch und einer Kommode sah. Dann stellte ich jedoch fest, dass jemand den Karton mit dem Minibackofen geöffnet hatte. Der Backofen war noch da, aber jemand hatte das Elektrokabel zwischen Backofen und Stecker fein säuberlich abgetrennt und mitgenommen. Offensichtlich lohnt sich der Kupferklau mehr, als funktionstüchtige Geräte weiter zu verwenden …

Lieferwagen-Defilee

Heute ist Sperrmülltag in unserem kleinen Dorf.
Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich aufs Dorf gezogen bin? Weniger als 400 Einwohner, zwei bis drei aktive – manchmal ordentlich stinkende – Bauernhöfe, ein Feuerwehrverein, ein Männergesangsverein, ein Seniorennachmittag, eine kleine Kirche mit Gottesdienst alle paar Wochen, glaube ich, kein Lädchen, kein Büdchen, kein Kneipchen.
Jedenfalls, Sperrmüll ist hier immer eine grosse Attraktion, vor allem für die „Auswärtigen“, die schon Tage vorher in langen Schlangen durchs Dorf fahren – Schritttempo – und Sperrmüll sichten, und anhalten, und mitnehmen.
Vorgestern hatten wir ein paar uralte und/oder defekte elektronische Geräte auf dem Grünstreifen vor dem Haus platziert, in Windeseile war das, was noch brauchbar aussah, weg. Abends holte ich Nachschub – mein Bruder wollte ein bisschen was loswerden, u.a. einen defekten Fernseher, mit Fernbedienung sogar, den hatte ich noch nicht ganz abgestellt, da stand schon ein Lieferwagen parat und der Mensch fragte, ob das Gerät reparierbar wäre. Aber egal, in Polen könnte man alles gebrauchen, sagte er noch. 😉
Gestern fuhr dann alle paar Minuten ein Lieferwagen die Strasse hoch und runter, sichten, anhalten, mitnehmen. Von unserem ganzen Sperrmüll ist noch ein trauriger Rest übrig geblieben, der beim allerbesten Willen nicht mehr verwertbar ist. Sogar die beiden alten Röhrenmonitore haben ihren Weg in einen Lieferwagen gefunden.
Ich find’s gut. 🙂