Schlagwort: Stellantis

Wie gewonnen, so zerronnen

Am Freitag ging ich im Minidepot mit einem guten Plus ins Wochenende. Wie ich bereits schrieb, hat die Chinameldung sogar dazu geführt, dass die Autowerte zugelegt hatten. Im Minidepot ist das Stellantis, die sind zwar nicht plötzlich wieder ins plus geschossen, haben aber doch ein paar Euro gut gemacht.

Vorhin habe ich mal in die App gelinst und schon war es wieder vorbei mit der guten Stimmung bei Stellantis, innerhalb von 2 Stunden ein minus von mehr als 11 Prozent. Grund: sie haben eine massive Gewinnwarnung ausgegeben, der Cashflow ist von positiv in ein Milliardenhohes minus gerutscht und man will die Produktion jetzt noch mehr zurückfahren als ursprünglich geplant.

Auch VW hatte eine Gewinnwarnung ausgegeben, der Kurs ist aber nur moderat zurückgegangen. Vielleicht bricht er auch noch ein, das weiss ich natürlich nicht.

Die guten Nachrichten aus China konnten die Autobauer also nicht pushen, sie müssen jetzt erstmal selber sehen, wie sie aus dem Quark kommen.
Ich würde ja vorschlagen, dass man bezahlbare E-Autos herstellt, Kleinwagen z.B., Cityflitzer o.ä.
Mich z.B. hält momentan neben dem Preis auch das mangelnde Angebot an E-Kleinwagen von einem Kauf ab. Vor nicht allzu langer Zeit gab es meinen Twingo noch als E-Version zu kaufen, das war eine der wenigen bezahlbaren Versionen. Aus dem Programm genommen. Also warte ich weiter, bis mein altes TöffTöff aus den Latschen kippt und ich gezwungen bin, ein neues Auto zu kaufen. Das ist meine Form der Ressourcenschonung, Autos nicht nach 2 Jahren wechseln, sondern solange fahren, wie es läuft.
Obowhl ich quasi aus einer „Autofamilie“ komme, mütterlicherseits jedenfalls, in der alle in dieser Branche gearbeitet haben, ist ein Auto kein Schätzchen für mich, sondern ein Transportmittel, das mich möglichst günstig, möglichst sicher und möglichst reibungslos von A nach B zu bringen hat.

Volkswagen Aktie

VW möchte einen strikten Sparkurs fahren, Stellen abbauen, sogar ganze Werke schliessen, hat bereits Tarifverträge aufgekündigt.
Berichte schwirren durchs Internet, ich weiss nicht mehr, ob von Branchenkennerinnen oder Analystinnen, dass VW in eine existentielle Krise stürzen könnte, sollte man den Sparkurs nicht durchsetzen können.

Als Arbeitnehmerin muss sowas bitter aein, als Aktionärin kommt langsam Freude auf, fürchte ich. Der zuletzt schwer angeschlagene Kurs geht seit diesen Ankündigungen und den ersten Schritten zum sparen nämlich wieder nach oben, sowas um 2-3 Prozent pro Tag meine ich in den letzten Tagen gesehen zu haben.
Damit bin ich persönlich zwar noch lange nicht wieder im Plus, und VW längst noch nicht über den GD 200 geklettert. Aber als Langfristinvestorin sollte man eh Geduld haben.

Ich habe schon einige Aktien gesehen, die von -30, -40 oder sogar mehr wieder in die Gewinnzone zurückgekehrt sind. Solange das Unternehmen an sich ein solides Produkt anbietet, welches nicht morgen oder übermorgen verschwindet.

Trotzdem überlege ich mir natürlich, ob ich nicht irgendwann doch mein Engagement im Automobilbereich aufgeben sollte, zumal auch Stellantis im Minidepot mit inzwischen -36 % jetzt so richtig abgerauscht ist.

Gut gemacht, Herr Habeck

Das meine ich ernst. Herr Habeck war in Hongkong und hat auch die Zölle auf (subventionierte) E-Autos thematisiert. Offenbar so, dass China jetzt zu Verhandlungen mit der EU bereit ist.

Das macht sich prompt in meinem Depot bemerkbar, wo Stellantis im Minidepot und VW im Hauptdepot zuvor das Zolldrama mit Minuspunkten honoriert hatten. Heute gehen die Kurse bei beiden Positionen wieder nach oben.

Die Stellantis Aktie …

… hat ein Wochenendgap hingelegt und um bisher ca. 5 % nachgegeben.
Bei solchen Kurssprüngen möchte ich ja immer gerne wissen, welche News dafür verantwortlich war, wenn es sich nicht gerade offensichtlich um irgendeine Katastrophe handelte.

Aktienkurs Stellantis

Bei Stellantis ist die italienische Regierung für den Kurssturz zuständig, die mit ihrem nationalistischen Stolzgehabe dafür sorgte, dass ein neues Modell der Marke Alfa Romeo kurzfristig von Milano in Junior umbenannt wurde, weil die Autos nicht in Italien, sondern in Polen gefertigt werden. Irgendein früheres Gesetz von Berlusconi besagt wohl, dass Produkte mit italienischem Namen auch in Italien hergestellt werden müssen. Man kennt das hauptsächlich von Lebensmitteln, wo das meiner Meinung nach aus der Tradition heraus schon eine Berechtigung hat.
Dass aber eine italienische Marke per Gesetz dazu verdonnert werden kann, auch in Italien zu produzieren, und man dies, anstatt wirtschaftliche Anreize dafür zu schaffen, lieber mit Drohungen und Verboten erreichen möchte, halte ich für ziemlich engstirnig. Eben unsinniges Nationalstolzgeschwurbel …
Aber das entspricht anscheinend genau der anti-europäischen Linie von dieser Meloni. Hoffentlich fällt den Italienierinnen so ein eng begrenzter Horizont nicht irgendwann auf die Füsse. Dann schreien sie bestimmt wieder nach europäischer Solidarität. 🙁