Schlagwort: Einkaufswagen

Ich stehe hier nur so rum

Wenn man die Nachrichten/Berichte so hört, driften immer mehr ehemals normale Menschen in eine Parallelwelt ab. So viel verschwurbelten Mist habe ich echt schon lange nicht mehr gehört und gesehen, wie anlässlich der sog. Hygienedemos abgesondert wird. Ob sich diese Leute nicht mal um ihre geistige und seelische Hygiene kümmern können?
Erschreckend finde ich, dass es sich z.T. um alte Menschen handelt, denen ich rein aus ihren Lebenserfahrungen heraus eine gewisse Krisenfestigkeit zugestehen wollen würde.

Heute beim Discounter meines Unvertrauens – dessen eh schon enge Gänge übrigens wieder einmal mit auszupackenden Waren, Verpackungsresten, Paletten etc.pp. verstopft waren, so dass man sich z.T. nicht einmal mit einem Einkaufswagen vorbeischlängeln konnte – stand wieder ein Hygienebeauftragter am Eingang. Und eine ältere Dame mit Einkaufswagen. Sie bewegte sich weder vor noch zurück, blockierte aber in schönster Dreistigkeit den Eingang, und den Herrn Türsteher focht es nicht an.
Als ich die Dame fragte, ob sie mich denn vorbeilassen könnte, schaute sie mit einem recht ratlosen Gesichtsausdruck zurück und begriff scheinbar überhaupt nicht, was ich wollte. Der Herr Hygienebeauftragter schaute derweil genauso aus der Warnwäsche.
Bis sich die Dame dann tatsächlich doch noch bewegte, und ich um die beiden herumlavieren konnte …

Abgesehen davon hat mich heute schon beim auslösen des Einkaufswagens die Wut gepackt. Die lieben Mitmenschen entblöden sich nicht, ihre Einkaufswagen voll mit Müll, benutzten Handschuhen und anderen Bösartigkeiten wieder in die Schlange zu reihen.
Rücksichtslose Arschlöcher und alle bekloppt …

Das Einkaufswagenabstandsdilemma

Apropos einkaufen: ich habe jetzt alle meine Stammeinkaufsstätten durch und jedes setzt die Hygienevorgaben anders um, z.T. muss man sich bei jedem Einkauf in ein und demselben Geschäft auf andere Bedingungen einstellen.
Mal steht jemand vor dem Laden und desinfiziert dir die Hände (und/oder den Einkaufswagengriff), und achtet zusätzlich darauf, dass nur die vorgeschriebene Höchstzahl an Personen Zutritt hat.
Mal steht jemand vor dem Laden und achtet lediglich darauf, dass man nicht ohne (schmutzigen) Einkaufswagen, den zuvor jede/r begrabbelt hat, den Laden betritt.
Mal muss man den Einkaufswagen auslösen und darf ihn und sich am Eingang selbst desinfizieren (was zu 90 Prozent nicht passiert, die Leute sind entweder zu faul oder zu ignorant, wobei ich vermute, dass letztere Personengruppe in direkter Verwandtschaft zu den Dränglern und „Abstand, was für ein Abstand, ich habe doch Mundschutz“-Idioten steht).
Mal hat man den Eingangs- und Ausgangsbereich durch Aufkleber und Barrieren getrennt, wird persönlich mit Desinfektionsmitteln besprüht (also die Hände jetzt) und findet erst danach fertig desinfizierte Wagen vor, die man nicht mit einem Chip oder Geldstück bestücken muss. Eine Lösung, die ich eindeutig bevorzuge.

Ein Phänomen, was ich ebenfalls noch beobachten konnte: es hängt von der Art des Geschäftes ab, wie diszipliniert und verantwortlich sich die Leute verhalten.
Im schnöden Lebensmittelladen ist alles wie gehabt, man drängelt sich seitlich vorbei, hält den aufgeklebten Mindestabstand an der Kasse nicht ein, atmet dir in den Nacken und greift am Backshop weiterhin ungeniert mit blossen Händen ins Brötchenfach.
Vor der Apotheke dagegen bilden sich abstandhaltende Schlangen, man wartet geduldig, bis man eintreten darf, und, wo es möglich ist, wird man durch einen anderen Ausgang wieder aus dem Laden geschleust.
Vielleicht sollten sich alle Lebensmittelgeschäfte ein Apothekenschild drüberkleben?