Schlagwort: Kleinanzeigen

Fasse dich kurz

Seid ihr eher von der ausschweifenden oder von der wortkargen Art?
Eigentlich habe ich nichts dagegen, wenn jemand zügig auf den Punkt kommt.
Aber der Kleinanzeigennutzer namens „G“, in dessen Profil nur ein „Naja“ unter Zufriedenheit steht, und sonst nix, rotzte mir unter eine meiner Annoncen lediglich einen – noch dazu unverschämt niedrigen – Preis als Nachricht entgegen.
Keine Anrede, kein Hallo, kein weiterer Text, nur ein Preis.
Sowas darf ich doch unhöflich nennen, oder?
Zuerst habe ich überlegt, das zu ignorieren, aber dann werde ich mindestens mit einer schlechten Antwortzeit abgestraft. Ich antwortete also, und zwar mit 3 Fragezeichen.
Ob der sich auf dem Flohmarkt auch so eloquent in die Verhandlung stürzen würde?

Schnell antworten tut Nutzer „G“ ja, nicht einmal 10 Minuten später rotzte er ein „Was“ zurück.
Sorry, aber an der Stelle beende ich die Verhandlung, das ist mir zu doof.
Wer nicht einmal die rudimentärste Höflichkeit beherrscht, mit dem will ich meine Zeit nicht verschwenden.

Verkauft 4

Oder auch: nicht verkauft.
Ich habe so ein kleines Outdoor Fernglas in grün annonciert. Mit detaillierten Fotos, auf denen mMn alles zu erkennen ist. Der Zustand war als „gut“ eingestellt, was laut Kleinanzeigen „sichtbare Gebrauchsspuren, siehe Fotos“ meint.

Vintage Fernglas

Eine Anfrage kam, in welchem Zustand das Fernglas ist. Also beschrieb ich noch einmal, was auf den Fotos zu sehen ist und mit Zustand „gut“ eingestuft wird.

Antwort: mit den Gebrauchsspuren wird das nichts.

Anspruchshaltung deluxe, wie mir scheint.
Junge, Junge, was erwartet man von einem Vintage Fernglas, das mehrere Jahrzehnte auf dem Buckel hat?

Verkauft 3

Die zweite Woche meines Verkaufsmarathons war nicht sehr erfolgreich. Ich habe allerdings auch nicht jeden Tag einen neuen Artikel eingestellt, dafür aber manchmal gleich zwei.
Insgesamt sind jetzt neun Anzeigen online, die zwar angesehen und geboookmarkt werden, ausser einer eher halbherzigen Anfrage zu einem Preis, der weit ausserhalb meiner Verhandlungsbasis lag, ist dennoch nichts gelaufen.
Hmm, vielleicht sollte ich parallel bei Ebay inserieren und das ganze per Auktion anbieten. Ob man da immer noch ein (hidden) Mindestgebot einstellen kann?

Ein einfaches Küchenradio in hübschem rot bin ich heute immerhin losgeworden, das hatte ich nämlich als „zu verschenken“ deklariert. Also, wollte ich in diese Kategorie einstellen, aber die Anzeige ging und ging nicht online, weiss auch nicht, warum. Ich änderte die Kategorie, änderte auch den Preis auf 1 € VB, erst dann ging die Anzeige online.
Dafür fanden sich zwei Interessenten, und einer hat‘s bekommen. 🙂
Besser, als es bei uns im Keller vergammeln zu lassen, oder, noch schlimmer, ein voll funktionstüchtiges Radio in den Müll zu werfen, ist das allemal.

Verkauft 2

Bilanz der ersten Woche des Verkaufes elektronischer „Urgesteine“:
Tolino verkauft, Walkman aus den 80ern verkauft, Kindle 2. Generation (noch ohne Touch) verkauft.
Netto Umsatz ca. 116 €

Gestern habe ich den Weinballon geschrottet, in dem ich über die letzten Jahre Kleingeld gesammelt hatte, und der randvoll war. Ich habe mir die Mühe gemacht, Scherben von Münzen zu trennen und werde die Münzen dem Renovierungstopf hinzufügen, dürften so um 200 € sein.

Weitere Anzeigen sind bereits aufgegeben, z.B. ein alter iPod, ein weiterer Kindle Reader, zwei Fitnessuhren, ein Nintendo 3DS, ein französisches Smartphone.
Die aber bisher keinen grossen Anklang fanden. Falls Kleinanzeigen nicht funktionieren, wandern die Sachen zu Ebay.

Hier liegen noch soviele Sachen rum, dass ich wahrscheinlich bis Weihnachten jeden Tag ein Teil auf den Markt werfen kann. 😉
Hoffentlich reicht das am Ende für die geplante Renovierung des Wohnzimmers im nächsten Frühjahr.

Bis dahin werde ich das Geld noch in Aktien parken und dank der berühmten Jahresendrallye vielleicht den ein oder anderen Euro zusätzliche Rendite rausholen.

Verkauft 1

Das erste technische Gerät, ein Tolino Reader, ca. 5 Jahre alt, ging gestern über den virtuellen Tresen.
Bezahlt ist schon, gepackt auch, heute nachmittag nach der Arbeit geht es zur Post.

Das Gerät hat dank der leuchtend pinkfarbigen Hülle offensichtlich nur Frauen angesprochen, und ich muss sagen, die Verhandlungen waren sehr entspannt. Ich hatte einen Preis auf VB aufgerufen, aber es gab kaum Preisverhandlungen, die zuerst Interessierte hat sogar ohne weitere Nachfragen den vollen Preis bezahlt.

So kann es weiter gehen. 😉
Das so erspielte Geld wird entweder in den Renovierungstopf fliessen, oder erst einmal in Aktien investiert und dann in die Renovierung. Schaun wir mal, was zusammenkommt.

Kleine Anzeigen

Seit über 10 Jahren bin ich bei einem Kleinanzeigenportal registriert und habe in der Zeit durchschnittlich 8 Anzeigen pro Jahr geschaltet.
Von den Anzeigen waren glaube ich 4 oder 5 nicht erfolgreich, die sind ja auch nur eine bestimmte Zeit online, und wenn bis dahin nicht an die Frau gebracht, habe ich nicht verlängert, sondern es später, zum Teil sehr viel später erneut versucht.
An die Anfänge kann ich mich dabei gar nicht erinnern, das muss alles immer still und reibungslos verlaufen sein.
Erst in diesem Jahr habe ich einen Gott sei Dank nicht erfolgreichen Betrugsversuch erlebt.
Und dann natürlich die Standardfragen, über die sich alle lustig machen: Was letzte Preis? und Ist noch da? Letzteres übrigens auch, wenn die Anzeige noch keine 5 Minuten online war.

Jetzt wollte ich mal wieder ein paar technische Geräte loswerden, hier liegen z.B. bestimmt ein halbes Dutzend Tablets und E-Reader herum, die durch neuere Geräte ersetzt wurden oder auch aus dem Nachlass stammen. Da noch voll funktionstüchtig und in sehr gutem Zustand, habe ich in den letzten Tagen jeden Tag ein anderes Gerät zum Verkauf veröffentlicht.

Und, wisst ihr was? Bisher keiner dieser Sprüche, keine Nachricht, die schon von weitem nach Betrug riecht.
Nur ganz normale Anfragen.

Was ist hier los?

Kleinanzeigen

In so einem Haus sammelt sich im Laufe der Jahre unglaublich viel Zeugs an, dass man aus Versehen gekauft, nur auf den ersten Blick schön oder nützlich gefunden hat, was nie so funktioniert hat, wie man sich das dachte, was man einmal benutzt und dann weggestellt hat, was für einen viel zu speziellen oder einmaligen Einsatz gekauft wurde, und, und, und.
Mindestens einmal im Jahr machen wir Sperrmüll, manches der gehorteten Dinge ist dafür allerdings zu schade.
Ab und an raffe ich mich also auf, und versuche, diese Sachen über Kleinanzeigen, früher Ebay Kleinanzeigen, oder Ebay, oder ähnliche Marktplätze zu verkaufen.

Gestern habe ich kurz entschlossen einen Stepper, auf dem ich vielleicht 5 mal auf der Stelle getreten bin, abgelichtet und ihn bei Kleinanzeigen inseriert.
Kaum 5 Minuten später kam eine Anfrage, der Nutzer wollte nach einigem Hin und Her das gute Stück erwerben. Er gab mir seine Adresse, ich gab ihm meine Paypal-Adresse. Dann kam keine Antwort mehr.
Heute vormittag eine neue Nachricht, Paypal hätte nicht geklappt, wegen blablabla, der Nutzer meinte, er hätte die sicher bezahlen Funktion genutzt und ich müsse die Transaktion nur bestätigen.
Habe ich mir angeguckt, mitten im ansehen bekam ich eine Warnmail von Kleinanzeigen, das Nutzerkonto wäre eingeschränkt worden und ich sollte um Gottes willen nichts bezahlen, nichts versenden, sondern mich lieber verstecken, oder so.
Da die Seite schon vorher abgestürzt ist, startete ich das selbstverständlich nicht neu, sondern informierte den Nutzer.
Ich weiss nicht, ob er die Nachricht liest oder überhaupt lesen kann, seitdem herrscht jedenfalls Funkstille, und ich weiss jetzt auch, dass das eine fiese, kleine Betrugsmasche ist.

Denn inzwischen habe ich herausgefunden, wie der Betrug funktionieren sollte.
Gestern gab ich meine Paypal-Adresse durch (das Passwort habe ich heute morgen übrigens noch vor dem Betrugsversuch geändert), mit der der Betrüger meinen Namen erfahren hat.
Das hat er genutzt, um mir eine Mail ausserhalb des Kleinanzeigen Chats mit einem persönlichen Touch zu schicken, die mich auf eine Seite führte, in der ich meine Kreditkartendaten eingeben sollte.
Habe ich ja gar nicht eingesehen, bei einem weiteren Klick ist die Seite abgestürzt und gleich darauf kam auch die Warnmail von Kleinanzeigen.

Es gibt zahlreiche Hinweise, wie man so einen Betrug erkennen kann:
– die Betrugsmail mit dem Link hatte als Absender ein icloud-Konto
– angeblich wurde der Artikel zum Verkauf gesperrt, eine Überprüfung in meinem Kleinanzeigen Konto ergab, dass das – natürlich – nicht stimmt
– wer über sprachliche Fähigkeiten verfügt, die über das rudimentäre Mass hinausgehen, das z.B. NoAFD Faschos an Deutschkenntnissen demonstrieren (SCNR), kann die sprachlichen Defizite in so einer Mail gut erkennen, die darauf hindeuten, dass eine Organisation niemals so schreiben würde
– ausser dem Link zur Betrugsseite gab es keinen einzigen weiteren Link, der zu Kleinanzeigen führt
– der Datenschutzhinweis „nur für die Augen des Empfängers bestimmt“ war ja fast schon süss

Alles in allem, bei Kleinanzeigen o.ä. beachten:
– niemals ausserhalb des Chats korrespondieren
– niemals persönliche Daten austauschen
– ich persönlich gebe mein Bankdaten niemals an wildfremde (Privat-) Personen raus, weder am Telefon, noch im Internet oder auf eine andere Art und Weise, niemals, niemals, niemals
– genauso geht man mit Kreditkartendaten um, niemals weitergeben oder irgendwo eintippen, was kein anerkannter Shop ist, dem man 100 % vertraut; selbst da sind diese Daten nicht sicher, Konten können z.B. gehackt und diese Daten geklaut werden (ist mir tatsächlich schon einmal passiert)
– entweder Abholung, wenn’s geht sogar an einem öffentlichen Ort, inklusive Barzahlung
– oder Zahlung per Paypal vor dem Versand eines Artikels, wobei ich mein Paypal Passwort entweder alle paar Monate oder nach jedem Transfer wie z.B. einem Verkauf ändere
– Adressen möglicher Käufer im Internet überprüfen (wobei die da auch schon raffinierter sind, z.B. gab es die Strasse, die der Betrüger überraschend schnell als Lieferadresse nannte, tatsächlich, aber ob es diese Hausnummer gibt, konnte ich gestern nicht herausfinden)