Schlagwort: Festgeld

Erst zahlen, dann kassieren

Die Zinsplattform Zinspilot wird demnächst eingestellt, deshalb will/muss ich mit den Festgeldern und dem Tagesgeldkonto langsam zu Weltsparen wechseln, bei denen ich eh schon registriert bin und auch schon mal Geld geparkt hatte, das ich für die Photovoltaikanlage bereithalten musste.

Dort habe ich keinen Freistellungsauftrag erteilt, und eigentlich war es bisher doch immer so, dass bei Fälligkeit eines Festgeldes die Steuer von den Zinsen abgezogen wurde und der Restbetrag ausgezahlt.

Nicht so bei dem Festgeld, das kürzlich bei Weltsparen fällig wurde. Wegen einer Nachricht habe ich mich dort heute eingeloggt und rein zufällig gesehen, dass man verlangt, die fällige Steuer vorab aufs Verrechnungskonto zu überweisen, bevor man geruht, das Festgeld auszuzahlen.
WTF? Keine Benachrichtigung, kein Hinweis per Email, lediglich eine eher kryptische Aufforderung?

Abgesehen davon, dass Emails vor Beendigung einer Anlage immer wieder suggerieren, das Geld unterläge der Prolongation, fördert das insgesamt nicht meine Bereitschaft, in der Plattform investiert zu bleiben. Mangelnde und/oder undurchsichtige Kommunikation in diesem Bereich ist echt wenig vertrauenserweckend.

Anlagestrategie Festgeld

Mit ein bisschen zeitlichen Aufwand kann man auch heute noch wenigstens etwas Geld bei einer Festgeldanlage verdienen.
Lange Laufzeiten lohnen sich zinslich eigentlich nicht wirklich, deshalb lege ich Geld nur für 3 oder 6 Monate an. Ich würde niemals Geld für 3, 5 oder sogar 10 Jahre festlegen, da man in dieser Zeit keinen Zugriff darauf hat bzw. nur unter erheblichen Einbussen.

Damit man auch in Zeiten von Niedrigzinsen flexibel bleibt und sich immer den Anbieter mit der höchsten Verzinsung ohne allzu grossen Aufwand auswählen kann, lohnt es sich, das Geld über eine Zinsplattform zu verwalten, die Anlagen über verschiedene Banken (aus Europa) anbietet.

Diese Zinsplattformen arbeiten mit einer „realen“ Bank zusammen, über die die Anlagen abgwickelt werden. Natürlich braucht man noch eine eigene Referenzbank, von der Geld abgebucht und angelegt, bzw. auf die das Geld wieder ausgezahlt wird.

Für die Anlagen sollte man sich nur solche mit Einlagensicherungsfonds auswählen, die Höchstgrenze beachten (im Regelfall 100.000 € pro Anlage), das Länderrating sollte nicht allzu schlecht sein, und man sollte auch ein Auge auf die Steuern für die Zinserträge haben, denn manche Anlagebanken führen eine Quellensteuer (in nicht unerheblicher Höhe) ab. Das müsste man dann aufwändig wieder reinholen, also kommen diese Anlagen zumindest für mich nicht infrage.

Ausserdem sollte man bei der Anlage unbedingt noch auf die Prolongation achten, d.h. dass im Regelfall eine automatische Wiederanlage zu der dann gültigen Verzinsung erfolgt.
Das will ich ja gerade vermeiden, da der Zinssatz oft eher nach unten geht, und ich mir lieber eine bessere Anlage suche.

Darüber hinaus wähle ich wie schon erwähnt nur eher kurzfristige Anlagen, 3 oder auch mal 6 Monate, weil das Geld in dieser Zeit eben festliegt. Und ich stecke nicht alles in eine Anlage, sondern zeitlich versetzt in verschiedene Anlagen.

Das aufteilen in kleinere Beträge auf zeitversetzte Anlagen hat noch weitere Vorteile:
– man unterschreitet (ausser man ist sehr reich 😉 ) die 100.000 € Grenze, bis zu der Geld über den Einlagensicherungsfond abgesichert ist
– man kann über einen Teil des Geldes verfügen, sofern es mal gebraucht wird
– man kann immer mal wieder den Betrag aufstocken, wenn Geld übrig ist
– man kann nach der höchsten Verzinsung gucken, die gerade angeboten wird

Momentan habe ich z.B. 3 Festgeldanlagen, die jeweils 3 Monate laufen und um einen Monat versetzt festgelegt sind, d.h. ich kann quasi jeden Monat neu gucken, wo ich die beste, steuergünstigste Verzinsung bekomme. Und ich kann jeden Monat über Geld verfügen, wenn notwendig, oder aufstocken, wenn gewünscht.

Das ist zwar ein bisschen Aufwand, weil man kurzfristig wieder neu anlegen muss, aber es bringt wenigstens ein paar Euro.
Und über die Zinsplattform geht es einfach per Überweisung auf bzw. vom Referenzkonto, welches das normale Girokonto sein darf.