Schlagwort: Mittagessen

Essen fassen. Oder auch nicht.

Letztes Jahr habe ich öfter mal Essen beim Lieferdienst bestellt. Irgendwann schmeckte es alles gleich, die Auswahl gefiel mir nicht mehr etc.pp.

Heute wollte ich mal wieder. Mache ich wohl nicht noch mal.
Auf der Website des Lieferdienstes kann man nicht mehr nachverfolgen, wo die Bestellung gerade ist, das ist schon einmal doof.

Anderthalb Stunden nach Bestellung rief ich dann mit knurrendem Magen beim Restaurant an.
Dort meinte man, man hätte mehrfach bei mir angerufen und geklingelt.
Stimmte nicht, Handy liegt neben mir.
Ich fragte nach der Nummer, die war schonmal falsch. Mit dem dritten Versuch konnte ich die richtige Telefonnummer übermitteln.
Um ganz sicher zu gehen, fragte ich auch, welche Adresse dort denn stehen würde, weil, geklingelt hat hier definitiv niemand.
Die Adresse stimmte ebenfalls nicht …

Einige Minuten später hat jemand auf dem Handy angerufen, ich liess ihn rein, und er sagte, er hätte gar nicht gewusst, wo klingeln.
Super, was schiefgehen konnte, war schiefgegangen.

Ich weiss nur nicht, an welcher Stelle die Daten verlorengegangen sind, will aber zunächst mal die Lieferapp annehmen. Dort steht nämlich sowohl die korrekte Telefonnummer als auch die Adresse, diese sogar zweimal, damit man es gar nicht verpassen kann.

Und da ich jetzt schlabberige, halb durchgefrorene Pommes essen durfte, werde ich wohl nicht mehr auf die App zurückgreifen.
Gegenüber vom Büro ist schliesslich noch ein Markt, bei dem man mal schnell einkaufen gehen könnte. Ist auch billiger.

Lieferdienste

Ungefähr einmal im Jahr überkommt mich der Japp auf (nach?) fetter Pizza, Nudeln oder schnöder Pommes rot-weiss während des Arbeitstages, ein Verlangen, das durch bemühen eines Lieferdienstes schnell gestillt werden kann.
Zu Zeiten des Coronavirusses wollte ich eigentlich die lokalen Restaurants unterstützen und habe mir vorgenommen, das Verlangen nach nicht selbst gekochter Speise vielleicht einmal die Woche zu verspüren. Und zu befriedigen.
Bei meinem bevorzugten Lieferansammlungsbestelldienst melden sich zudem derzeit fast jede Woche neue Restaurants, die es auszuprobieren gilt, weil, jede Woche Pizza oder Spaghetti oder Pommes wird schnell langweilig.

Erste Woche: ich probiere, interessante vegetarische, indische Gerichte sind mein Begehr. Ich bestelle und bezahle, der Magen knurrt. 5 Minuten später klingelt das Handy, der oder die legt jedoch auf, bevor ich es aus der Tasche gekramt habe. Gleich darauf erhalte ich eine E-Mail: das Restaurant ist nicht erreichbar, Geld kommt zurück, hier noch ein Gutschein fürs hungrig bleiben.
Statt leckerem indischen Curry ohne Fleisch gibt es Porridge …

Zweite Woche: ich bestelle bei einem quasi alt eingesessenen Anbieter, die Bestellung geht problemlos über die Bühne, ich vergesse allerdings, den Gutschein einzulösen, aber egal. Der Lieferant – zu dem Zeitpunkt gab es noch keine Maskenpflicht – kommt ins Büro und stellt dort das Essen ab, nix mit klingeln und vor die Tür stellen, aber das wäre in unserem Treppenhaus eh schwierig, weil das Büro über einen kurzen Aussengang erreichbar ist.

Dritte Woche: neues Restaurant, irgendwas mit Bioburgern. Ich bestelle und bezahle, denke sogar daran, den Gutschein einzusetzen. Der Magen knurrt. 5 Minuten später klingelt das Handy, der oder die legt jedoch auf, bevor ich es aus der Tasche gekramt habe. Gleich darauf erhalte ich eine E-Mail: das Restaurant ist nicht erreichbar, Geld kommt zurück, hier noch ein Gutschein fürs hungrig bleiben.
Ich überlege schon, wieviel Gutscheine ich auf diese Weise wohl sammeln kann und ob diese für den Rest des Jahres reichen werden.
Anschliessend gehe ich rüber zum Supermarkt meines Vertrauens und hole mir ein TK-Gericht, so geht das ja nicht mit dem hungrig bleiben.

Vierte Woche: Urlaub.

Fünfte Woche: keine Zeit.

Sechste Woche: Urlaub.

Siebte Woche: Huch, es ist ja schon eins, nix im Bürokühlschrank, also bestelle ich beim ersten Anbieter mit kurzer Lieferzeit und bezahle, löse noch einmal Gutschein Nr. 1 ein. Der Magen knurrt. Schon eine Viertelstunde später klingelt es an der Tür. Ich halte dem vermummten Lieferanten die Tür auf, damit er weiss, wo er liefern soll. Er bittet mich, mehr Abstand zu halten, ich lasse also die Tür quasi zufallen und er schlängelt sich im letzten Moment noch durch. Ich lege ihm Tip auf die Fensterbank, trete noch weiter zurück, er packt Essen auf die Fensterbank, tritt in die äusserste Ecke des Ganges, so dass ich die Essenskartonage mit ins Büro nehmen kann. Zum Schluss nimmt er das Trinkgeld vom Fensterbrett und entfernt sich wieder.

Dat war mal ’ne hygienische Übergabe. Also, mal abgesehen vom nicht geputzten Fensterbrett und dem Trinkgeld, welches ich mit blossen Händen angefasst hatte. Beim nächsten Mal sollte ich doch Handschuhe überstreifen. 500 Einmalhandschuhe liegen bereit, die ich eigentlich zum einkaufen nutze, da nicht überall die Einkaufswagen desinfiziert werden, man aber aufgefordert ist, nur mit Wagen einkaufen zu gehen.

Kreative Cafés und Restaurants

Wir gehen wirklich gerne frühstücken, noch mehr als irgendwo mittags oder abends zu essen.

Eigentlich sollte man meinen, beim Frühstück kann man nicht viel falsch machen. Weit gefehlt. Gestern waren wir in einem dem Laden angeschlossenen Café.
Dort serviert man z.B. Cappuccino mit Kakao oben drauf und sogar im Kaffee. Mir kräuseln sich die Geschmacksnerven. Den Kakao oben drauf kann man ja noch abwenden, wenn man daran denkt, es bei der Bestellung zu erwähnen, aber Kakao aus der Kaffeemischung pulen? Ich trinke auswärts inzwischen nur noch Kaffee mit einem Schuss Milch. Schön wäre es, wenn der frisch gebrüht aus einer regelmässig gereinigten Maschine käme. Stattdessen bekommt man oft Plörre, die zuvor in einer Pumpkanne vor sich hin dümpelte.
Die Brötchen – wohlgemerkt aus einem Café, das Backwaren verkauft – waren gestern von vorgestern. Pappig, ohne Rösche, farblos. Da wird mMn mit viel Backtriebmittel gearbeitet, um die Hefe im Galopp zum aufgehen zu zwingen.
Das Rührei: blass, vorgefertigt, oben drauf schon angetrocknet, welche Hühner dafür gequält wurden, wage ich mir kaum auszumalen. Das schlimmste Rührei aller Zeiten hatte ich jedoch einmal in einem Restaurant einer Möbelhauskette: es musste wohl aus wieder gewässertem Trockeneipulver hergestellt worden sein, im grossen Topf gestockt und dann aufgeschnitten. Anders kann ich mir die schwammartigen Würfel, die nach Spülbecken schmeckten, nicht erklären. Mich schaudert immer noch bei dem Gedanken an dieses „Frühstück“.

Nach dem Frühstück gestern fuhren wir in ein Outlet, Klamotten kaufen. Anschliessend sollte es etwas zu essen und trinken im angeschlossenen Restaurant geben. Die Lokation war ja ganz nett eingerichtet, das Essen jedoch eine Kattastrophe, nicht einmal eines Imbisses würdig. Als Nicht-Fleischesserin wollte ich etwas halbwegs gesundes, nicht frittiertes haben, bestellte mir also Pellkartoffeln mit Quark. Es kamen zwar Pellkartoffeln, aber kein Quark. In der Schüssel befand sich ein Gemisch, das der Sahnesauce ähnelte, die üblicherweise zu Heringsfilet serviert wird. Quark? Fehlanzeige. Kräuter? Fehlanzeige. Stattdessen Mayonnaise und Gewürzgurken.

Der Kaffee war so lala, der Eiskaffee, der in Ermangelung eines richtigen Eises herhalten musste, war mit Vanilleeis zubereitet, das mindestens einmal angetaut gewesen sein muss, so dicke Eiskristalle befanden sich darin.

(Ende der Tirade. ? )

Unser Lieblingsfrühstück geniessen wir immer noch beim Kretaliano im Kaufpark. Die Brötchen frisch im Steinofen aufgebacken, Aufschnitt und Käse südländisch angehaucht (Feta und Oliven ? ), der Cappuccino bestehend aus Kaffee mit frisch aufgeschäumter Milch, das Omelett wahlweise mit oder ohne Käse bzw. Feta, extra für uns. Auch wenn wir um der Abwechslung willen ab und zu was anderes ausprobieren, kehren wir doch immer wieder dorthin zurück.

*quatsch*

Ich weiss nicht, warum ich mich immer wieder darauf einlasse. Geld ausgebe für ein Produkt (kein Sex, dies ist ein keusches Blog :tongue: ) namens Quickie.
Wenn ich nach einigen Stunden Büroarbeit dann in das belegte, weisse Brötchen beisse, entweicht mit einem kleinen zisch die mittels einer ordentlichen Portion Bäckerhefe hineingepumpte Luft und zwei Stückchen pappiger Lappen landen im Mund, während der Belag mit einem quatsch hinten aus dem Prötchen herausquillt und sich auf dem Schreibtisch verteilt.