Zur Zeit erlebe ich es quasi hautnah, wie es ist, wenn ein älterer Mensch, der sich faktisch in der höchsten Pflegestufe befindet, zu Hause gepflegt wird.
Da die Familie nicht in der Nähe lebt, ist die Pflege über eine 24/7 Pflegekraft (privat bezahlt) und 3 mal tägliche Grundversorgung durch die Diakonie geregelt.
Bei der 24/7 Pflege gibt es Licht und Schatten, und zwar in der gleichen Organisation. Der ältere Mensch ist schon ein-, zweimal fast eingegangen, als eine Pflegekraft da war, die sich weder um die Hygiene im Haushalt, noch um eine gesunde, ausreichende Ernährung und genug zu trinken gekümmert hat, noch um die geistige Gesundheit des Pflegebedürftigen. Diese Person hat einfach alles schleifen lassen und nur halbherzig, in unzureichender Qualität abgearbeitet. Gottseidank kommt diese Dame nicht mehr. Unter den Pflegekräften fanden sich ausserdem starke Raucherinnen, eine Alkoholikerin (ernsthaft, die hat Schnapsflaschen in ihrem Zimmer gehortet), ausserdem eine, die dem Patienten alles madig gemacht hat, wie z.B. das Klavierspiel, und überhaupt an allem und jedem (Besuch) herumgemeckert hat.
Gottseidank gibt es inzwischen drei Pflegekräfte, die den Patienten mehr als angemessen versorgen können, d.h. man kann sich abwechseln, ohne dass es in der Pflegequalität plötzlich wieder ganz nach unten geht.
Bei der hiesigen Diakonie ist leider auch nicht alles im grünen Bereich, manche sind immer mürrisch und lassen das auch raushängen, wobei der Patient beileibe nicht störrisch ist, niemanden anbrüllt oder beschimpft, wie es manchmal passiert.
Heute habe ich gelernt, dass es da einen Pfleger gibt, der den Patienten abends schon einmal in der Scheixxe liegen lässt, anstatt, wie vorgeschrieben (und bezahlt) die Windel zu wechseln und den Körper zu waschen/pflegen.
Der ist einfach gekommen, hat die 24/7 Pflegekraft, die helfen wollte, rausgeschickt, hat eine Alibischüssel Wasser und einen Lappen bereitet und ist nach 30 Minuten unverrichteter Dinge wieder abgehauen. Die 24/7 Pflegekraft musste anschliessend die Arbeit verrichten (Windel wechseln, waschen etc.), für die die Diakonie bezahlt wird.
Ich bin ehrlich entsetzt. Was passiert, wenn Patienten sich dagegen nicht wehren können? Wenn man keine Angehörigen hat, oder andere Personen, die das überwachen?
Wie soll man sich guten Gewissens für eine häusliche Pflege entscheiden, selbst vorsorgen, wie immer gefordert, wenn sowas passieren kann?
Gibt es in diesem Bereich eigentlich auch eine unabhängige und regelmässige Qualitätskontrolle?