Konsumidioten?

So wurden gerade Black Friday Shopperinnen im Newsletter einer Tradingfirma bezeichnet.
Weil diese in einen Kaufrausch verfielen, anstatt in sich selbst zu investieren. Womit dann ein Black Friday Angebot für eine Tradingausbildung verknüpft wurde.

Sehr witzig. Den einen Konsum, mit dem übrigens Unternehmen ihr Geld verdienen, ihren Wert steigern und damit – falls an der Börse – ihre Unternehmensanteile für Aktionäre attraktiver machen, verteufeln, den anderen Konsum, eine teure Tradingausbildung, dagegen loben.

Nicht falsch verstehen, finanzielle Bildung ist sehr wichtig, da diese in vielen Fällen im Elternhaus aber nicht stattfindet, sollte meiner Meinung nach ein entsprechendes Schulfach eingerichtet werden, irgendwas mit Wirtschaft im allgemeinen und finanzielle Vorsorge im besonderen.
Da muss angesichts der umgekippten Rentenpyramide möglichst rasch ein Umdenken stattfinden, denn, je früher man anfängt, etwas Geld beseite zu legen, und sei es nur monatlich 10 € in einen ETF Sparplan, desto besser kann der Zinseszinseffekt greifen.

Es gibt Zinsrechner, da kann man sich das plastisch vor Augen führen: wenn bereits mit der Geburt ein ETF angelegt wird und man diesen 60 Jahre lang stur jeden Monat mit 10 € bespart, kommen bei einer durchschnittlichen Rendite von 9 % pro Jahr am Ende ca. 233.000 € zusammen.
Der Eigenkapitaleinsatz beträgt dabei übrigens sagengafte 7200 €.
Bitte auf der Zunge zergehen lassen.

Den Ausbildungen, für die mitunter mehrere Tausend € anfallen, die viele Einzelunternehmerinnen anpreisen, weil sie von sich selbst behaupten, erfolgreich an der Börse zu handeln, stehe ich da eher skeptisch gegenüber.