Kategorie: Unterwegs

Peine – Pattensen – Paris

Der Weg Peine – Pattensen – Paris war früher bei uns eine Beschreibung für etwas sehr umständliches, weiss nicht, ob das so ein allgemeiner Spruch ist.
Jedenfalls, so fühlte ich mich heute morgen auch, auf dem Weg zur Arbeit. Da die Ortsdurchfahrt gesperrt ist, können wir momentan noch über eine Sackgasse ausweichen, die in einen Waldweg mündet (relativ unbefestigt, also drückt die Daumen, dass es nicht allzu viel regnet in nächster Zeit) und von da aus zur halb fertigen Landstrasse in den nächsten Ort führt.
Man fährt dann durch den Ort durch und nimmt entweder einen einspurigen landwirtschaftlichen Weg zum nächsten Dorf und hofft, dass einem keine entgegenkommt. Oder man fährt eine ordentlich Strecke Richtung Thüringen und von da aus zig Kilometer zurück.
Heute morgen habe ich den landwirtschaftlichen Weg genommen, aber so ganz geheuer ist mir das dann doch nicht. Ich werde also weiter ausholen und dafür lieber eine richtig befestigte Strasse nehmen, auch wenn’s länger dauert.
Der Weg durch jedes einzelne dieser Dörfer ist übrigens mit Baustellen und Bedarfsampeln gepflastert, was die Reise noch mehr verlängern dürfte.
Wirklich idyllische Dörfer wo jede jede kennt, trotzdem möchte ich auf der Strecke niemals liegenbleiben aka tot übern Zaun hängen.

Abgesehen davon kickt das Alter grad richtig rein, ich kann den Kopf kaum bewegen, der Rücken tut weh und könnte überhaupt so gar keine Bäume mehr ausreiseen.

Fast aufgefahren

wäre mir heute wieder so ein Depp im Auto.
Ganz allgemein sind die Verkehrsbeteiligten nach Ende der Sommerferien kontinuierlich wieder in den Ich hab‘s aber eilig. Modus abgerutscht und drängeln inzwischen, was das Zeug hält.

So auch heute morgen.
In der Baustelle, die ich zum Wohle meiner Reifen langsam befuhr, huschte ein Radfahrer an mir vorbei und bog auch vor mir links ab. Wegen des Gegenverkehrs und ohne Sicht konnte ich ihn erst nicht überholen, er strampelte sowieso mit mehr als 40 über die Landstrasse, wo wegen genau der radfahrenden Menschen derzeit nur 50 erlaubt ist. Hinter mir sammelten sich mehrere Autos und als ich mit genügend Abstand überholen konnte, musste ich schon etwas mehr als 50 fahren. Nach Ende des Überholvorgangs verringerte ich die Geschwindigkeit wieder.
Das Auto hinter mir ist gleichzeitig mit mir ausgeschert, hat ordentlich beschleunigt, wollte nach dem Überholvorgang anscheinend weiterrasen und hat nicht aufgepasst. Und so kam es, dass das Auto plötzlich direkt an meinem Heck klebte und wohl gerade noch so abbremsen konnte.
Danach hielt es übrigens den gebotenen Abstand ein. 😉

Baustelle zum x-ten

Nun habe ich bei der Gemeinde angerufen, die wissen aber ebenso viel, oder wenig, wie alle anderen, die nur eine allgemeine Info der Strassenbaufirma erhalten haben.
Die Strasse wird richtig tief ausgekoffert, ist also weder befahr- noch begehbar. D.h. es würde mir auch nichts nützen, wenn ich das Auto irgendwo unten an der Strasse abstellte.
Ich weiss echt nicht, wie man sich das vorstellt, mal eben ein halbes Dorf für zwei Wochen von der Aussenwelt auszusperren.
Angeblich soll die Strasse zum nächsten Dorf erst ab 11.09. oder so für 2 Tage gesperrt werden, wie es für die gesamte Ortsdurchfahrt ursprünglich geplant war.
Vielleicht kann man erstmal darüber ausweichen, wenn die Strassenbaufirma die Auskofferung in 2 Abschnitten erledigt.
Ich versuche jetzt noch, die Auftraggeberin beim Landkreis anzurufen.
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Oje, die Dame hatte ich letztens schon am Telefon, sehr nett übrigens, sie hat auch zurückgerufen, so richtig gelöst ist das Problem jedenfalls noch nicht.
Aber sie arbeitet daran und spätestens morgen früh wird es entweder eine Lösung, oder zweiwöchigen Urlaub mit jeder Menge Umplanung von eigentlich nicht verschiebbaren Terminen für mich geben.

Vollsperrung

Die geschrottete Ortsdurchfahrt besteht nun seit ca. 2 Monaten, was ja schon ziemlich lange ist.
Hätten die Leute, die mit dem Bodengutachten beauftragt wurden, ihre Arbeit richtig gemacht, wäre das alles vermeidbar gewesen. Komisch, dass das ganz schnell aus dem Fokus geraten ist.

Anyway, 8 Wochen hatten wir reichlich Zeit und Gelegenheit, die Reifen kaputtzufahren und durften das Auto ab und zu auch mal durch mit Wasser gefüllte Strassennabschnitte lenken. Dafür schon einmal vielen Dank. Und auch danke für die stets an anderer oder mehreren Stellen auffindbare Info, die sich z.T. widersprach, Rätselraten bereichert den sonst drögen Alltag ungemein.

Zum Schluss, also sofern das wirklich der letzte Teil des Dramas sein sollte, schiesst man noch einen Vogel ab: in der letzten Mitteilung wird die Weiterführung der Bauarbeiten in der nächsten und übernächsten Woche angekündigt, inklusive präziser Anweisungen, wann man in dieser Zeit die Mülltonnen wohin zu zerren hat, damit sie geleert werden können. 3 Abfuhrtermine stehen an und man solle doch die Tonnen mit Adresse und Name kennzeichnen. BTW, darf ich auf die Tonnen sprühen? Oder sollte ich lieber noch ein Messingschild antackern?
Das ist jedoch nicht der Vogel, stattdessen wird wieder die Vollsperrung angekündigt, aber ohne Termin.
„Die Vollsperrung wird aufgehoben, sobald der Asphalteinbau erfolgt ist.“
Klasse, liebe Gemeinde! Darf ich mir 2 Wochen Urlaub nehmen und täglich den Berg runterpilgern, um die Strasse zu inspizieren?
Oder darf ich das Auto irgendwo auf einem fremden Grundstück parken, oder vielleicht irgendwo an der Landstrasse, im Wald oder am Friedhof auf der anderen Dorfseite, um zur Arbeit zu kommen, und wenn ja, wie komme ich zu Fuss über die Baustelle, einen Fussweg gibt es nämlich nicht und die aufgerissene Strasse geht teilweise direkt bis zu den anliegenden Häusern.
Vielleicht dürfen wir aber auch einen kleinen Umweg über die Felder laufen und über die Garte hüpfen? Mitsamt Einkäufen o.ä.? Ja, das hält fit!

Sorry, aber ich glaube, ihr dreht so langsam am Rad. Und ich hoffe, dass nicht nur ich mich darüber beschweren werde.

Vergesslich

Das werde ich so langsam. Oder ich kann nicht mehr viele Informationen auf einmal bewältigen bzw. verliere die Multitaskingfähigkeit.
Heute habe ich zuerst mein Handy im Haus des Seniors liegen lassen, als wir zu einem Azttermin fuhren. Das bestellte Taxi wollte uns nicht mitnehmen, weil kein Platz für den Rollstuhl vorhanden war. Den ich vorher aber angemeldet hatte.
Anyway, wir bugsierten Senior zu dritt in mein kleines Auto, den Rollstuhl auf den Rücksitz und eine Begleitung quetschte sich ebenfalls auf den Rücksitz.
Da der Senior heute überhaupt keine Kraft hatte und nicht mithelfen konnte, war der gesamte Arztbesuch eine schweisstreibende Angelegenheit.
Vor der Praxis vergass ich erst das Sitzkissen in den Rollstuhl zu legen, ich nahm es erstmal in die Hand. Dann liess ich es im Wartezimmer liegen.
Zurück mit dem Senior in seinem Haus nahm ich mein Handy in die Hand, legte es woanders hin und vergass es erneut.
Wir haben alle noch zusammen Kaffee getrunken, dann kam die Diakonie, um den Senior für die Nacht fertig zu machen, er war auch redlich geschaftt.
Dass die Dame von der Diakonie bald darauf ging, habe ich gar nicht wahrgenommen.
Ich brach auf, stieg ins Auto und stellte fest, dass ich noch das Portemonnaie des Seniors in meiner Tsche hatte, eigentlich sollte ja das Taxi bezahlt werden. Also stieg ich wieder aus und brachte das Portemonnaie zurück.
Ich stieg wieder ins Auto, fuhr los, und nach ein paar Kilometern piepte der Telematiksensor, weil er keine Verbindung zum Handy herstellen konnte.
Also fuhr ich wieder zum Senior zurück, klingelte zum dritten Mal und holte mein Handy ab.
Kann man noch zerstreuter sein?

Führerschein

Heute ist der Führerschein Thema im Radio.
Meinen habe ich vor über 40 Jahren gemacht. Damals gab es noch keinen Führerschein auf Probe, ich darf (durfte) LKWs bis 7,5 t fahren, was ich bei dem ein oder anderen Umzug auch gemacht habe, ich habe sogar den Motorradführerschein angefangen, das nach einem schmerzhaften Unfall, in dem eine Dornenhecke eine namhafte Rolle spielte, wieder aufgegeben.

Sowohl die Theorie als auch die Fahrprüfung habe ich im ersten Anlauf bestanden. Da habe ich, im Gegensatz zu meinem Bruder, wohl mehr von der mütterlichen Seite geerbt, während mein Bruder dem väterlichen Unwillen, Auto zu fahren, nacheifert. Er hat seinen Führerschein nämlich nicht umgetauscht und denkt, auch im hohen Alter kommt man auf dem Dorf mit Fahrrad gut zurecht. Ausserdem bin ich ja auch noch da. Mein Führerschein wurde inzwischen in eine hässliche Plastikkarte umgewandelt, den grauen Lappen habe ich allerdings wieder mitgenommen.

Der Führerschein damals kostete mich so ungefähr 800 DM glaube ich, allzuviele Fahrstunden habe ich nicht gebraucht. Durchgefallen bin ich halt auch nicht.
Wobei die Theorie beinahe an mir vorbeigegangen wäre. Ich hatte den Termin nicht auf dem Schirm und bin zur Schule gegangen. 😉
Meine Mutter, mit gutem Draht zu TÜV und Co., ihr erinnert euch, dass meine Familie ein Autohaus hatte, liess mich in der Schule durch den Direktor ausrufen, um mir mitzuteilen, dass der Prüfer so freundlich war, mir einen Nachholtermin am selben Tag einzuräumen.
Ich bekam für den Rest des Schultages frei, fuhr mit dem Bus nach Hause, um meine Unterlagen zu holen, unterwegs noch schnell irgendwas zu lernen, dann fuhr ich mit dem Bus zum TÜV und legte einsam und allein in einem grossen Raum die Prüfung ab.
Den Prüfer hat’s amüsiert, meine Mutter war sauer, und ich in heller Aufregung. Trotzdem habe ich bestanden. 🙂

Die praktische Prüfung war dann kein Problem, ein ganzer Trupp Fahrschülerinnen wartete an der Stadthalle, wurde nacheinander abgeholt und musste durch die Stadt gurken.
Die Schülerin vor mir hat nicht bestanden, das weiss ich noch, an mehr kann ich mich aber nicht erinnern.

Nach bestandener Prüfung, zum bestandenen Abitur, bekam ich vom Opa einen VW 1600 mit Schrägheck geschenkt. Ein Benzinfresser erster Güte, ich meine, 16 l auf 100 km, aber damals war das noch egal. Mein Cousin hat den Wagen etwas aufbereitet und knallrot lackiert. Irgendwie mein schönstes Auto, an das ich mich gerne erinnere, zumal es schon zu der Zeit nicht viele 1600er mehr gab.

Wenn einem die Reifen egal sind

Heute morgen in der Dorfbaustelle stand auf der linken Strassenseite ein Auto, dessen Fahrer sich mit irgendjemand unterhielt.
Nachdem ich langsam an der Stelle vorbeigeschlichen war, sah ich das Auto plötzlich in flottem Tempo hinter mir fahren. Wow, dem war sein Auto wohl herzlich egal.
Ebenso, wie dem Mercedes, der mir entgegenkam und, anstatt einen Moment zu warten, lieber straight durch die grosse, mit Regenwasser gefüllte Pfütze bretterte.

Apropos Pfütze. Als ich nachmittags nach Hause kam, hatte irgendein Schlaumeier diese Stelle mit Barrikaden versehen. Vielleicht hat sich der Mercedes heute morgen weh getan? 😜

Auf der Seite des Heimatvereines gibt man bekannt, dass nicht nur der belastete Strassenbelag immer noch auf den Abtransport wartet, sondern man auch noch auf eine Genehmigung wartet, das zutage getretene Kopfsteinpflaster abtragen und entsorgen zu dürfen, um die Strasse quasi komplett neu zu machen.
Wie lange das dauern mag, ob man währenddessen weiter darüber fahren darf, oder ob wir Anwohnerinnen eher wochenlang abgeschnitten werden, steht da natürlich nicht.
Man will uns – wie immer, lol – rechtzeitig informieren.
Aktuell ist ein Zeitraum bis Ende September im Gespräch.

Achja, die Strassenbaufirna ist angewiesen worden, einstweilen die tiefen Löcher aufzufüllen. Sieht eher so aus, als wollten sie jedes Loch mit Barrieren umstellen.
Feundlicherweise hat man den belasteten Schutt nun mit einer Plane abgedeckt. Nach 6 Wochen. Das entwickelt sich zu einem Irrenhaus hier …

Fängt gut an

Die Woche fängt echt gut an:

Auf dem Weg ins Büro stehen uns direkt hinter einer Ampel zwei Müllwagen entgegen ihrer Fahrtichtung im Weg, die ein Pläuschchen halten müssen.
Als das Auto vor mir an ihnen vorbeifahren will, schwenkt ein Müllauto plötzlich aus, beinahe hätte es geknallt. Das zweite Müllauto fuhr dann in aller Ruhe quer über alle Fahrbahnen hinterher, ebenfalls, ohne zu blinken.
Man kann nur noch staunen.

Im Büro angekommen wollte ich lüften. Küchenfenster und Balkontür, die zur selben Seite gehen, habe ich aber gleich wieder zugemacht, weil statt frischer Luft Zigarettenqualm hereinzog.
Das zweite Fenster im Büro, das zu einer anderen Seite geht, muss ich nun auch schliessen – genau darunter steht wieder der Gebläsemann und bläst das Laub so laut, wie er nur kann.

Ich habe Kopfschmerzen.

Belastet

Es gibt neues von der Baustelle, aber nix gutes:
Der Schutt, der seit einigen Wochen in verschiedenen Haufen an der Strasse liegt, ist belastet, mit was, sagt man uns lieber nicht. Jedenfalls ist man immer noch auf der Suche nach einer Deponie, die den Mist aufzunehmen gewillt ist.
Bis Ende August wird nichts passieren, man rechnet damit, dass die Arbeiten, so sie denn irgendwann wieder aufgenommen werden, bis mindestens Mitte September andauern werden.

Vielleicht sollte ich mich nach passenden Bakterien umschauen, die die Schadstoffe, denen wir unter Umständen ausgesetzt wurden/werden, neutralisieren können. Es gibt doch für bzw. gegen alles ein passendes Bakterium.
Und den Rest lassen wir wie üblich mit schönen Blumen überwuchern, dann ist alles wieder gut, gell? 😒

Neues von der Dauerbaustelle

Früher hat man in jedem noch so kleinen Kaff eine Dorfkneipe oder einen Thie gehabt, wo man sich zum tratschen treffen konnte.

Heute muss man sich Infos mühsam aus verschiedenen Ecken des Internets zusammensuchen, und kann dann selbständig entscheiden, wem man glaubt.

Wieder haben die Anwohner kein Informationsblatt bekommen, und auf der offiziellen Gemeindeseite steht etwas anderes als auf der Heimatvereinsseite, wo aber immerhin das nicht verteilte Infoblatt der Strassenbaufirma gelandet ist.

Nach Gemeindeseite verkehrt der Linienbus, den ich heute gesichtet habe, tatsächlich wieder uneingeschränkt, und zwar genau für 5 Tage …
Weil, eigentlich ist die Strasse noch bis 30.08. voll gesperrt.

Nach Heimatvereinsseite werden die Arbeiten jedoch voraussichtlich frühestens in 3-4 Wochen wieder aufgenommen, also Ende August bis Anfang September, so genau mag man sich da offensichtlich nicht mehr festlegen.

D.h. wenn man irgendwo Geld gefunden hat, unsere Schuttstrasse ordentlich zu machen, vermute ich.
Vielleicht will man aber auch einfach solange warten, bis Gras über die Strasse gewachsen ist.

Ich hätte die von den Vögeln verschmähten Haferkörner grosszügig ausbringen sollen, das hätte zu einer wunderbar gleichmässigen, federnden Bodenbildung beigetragen, über die man die nächsten Wochen bequem hätte fahren können. Ich weiss, wovon ich spreche, habe heute den zweiten Teil des Haferteppichs von der Terrasse gekratzt.

Ach ja, inzwischen fühle ich mich, als würde ich nicht mehr im hochentwickelten, pünktlichen, peniblen Deutschland wohnen, sondern ganz woanders. Aus dem Augenwinkel sah ich noch, dass die Abfuhr der gelben Säcke aufgrund von Material- und Personalengpässen zur Zeit nicht gewährleistet werden kann.
Man solle den Müll einfach wieder reinnehmen und es in 4 Wochen noch einmal versuchen.
Wo bin ich hier bloss gelandet.